Ölförderung in Westsibirien. Foto: Rosneft

Russische Ölför­derung für Deutschland immer wichtiger

von | 12. Januar 2014

Russland hat im vergan­genen Jahr nach Angaben von Ener­gie­mi­nister Alexander Nowak 523,2 Millionen Tonnen Öl gewonnen und somit ein Rekordhoch seit den 1990er Jahren erzielt. Das sind zudem 4,5 Millionen Tonnen mehr als 2012. Das berichtet die Nach­rich­ten­agentur RIA Novosti.

Wich­tigster auslän­di­scher Abnehmer des russi­schen Rohöls ist Deutschland. Insbe­sondere in den Raffi­nieren Schwedt/​O. und Leuna, die beide direkt an das russische Pipe­linenetz ange­schlossen sind, wird vorrangig dieses Öl verar­beitet. Gleich­zeitig ist Russland mit großem Abstand der größte Lieferant für Rohöl in Deutschland. Rund 34,3 Prozent des hier verar­bei­teten Rohöls stammen aus dem Riesen­reich zwischen Brest und Wladiwostok.

Zum Vergleich: Der zweit­wich­tigste Importeur Norwegen kommt gerade mal auf 11,5 Prozent und danach Groß­bri­tannien auf 10,4 Prozent.*

Da die beiden letzt­ge­nannten ihr Öl vorrangig in der Nordsee fördern und diese Reserven sich langsam erschöpfen, wird russi­sches Öl in Zukunft eine noch größere Rolle am deutschen Markt spielen, zumal die Infra­struktur dafür steht. Öl aus Nahost und Nord­afrika wird weiterhin nur eine unter­ge­ordnete Rolle spielen, da die Logistik hierfür zu aufwändig ist und dies das Öl und die daraus erzeugten Produkte hier­zu­lande verteuern könnte.

Damit wächst Deutsch­lands Abhän­gigkeit von Russland nicht nur beim Erdgas. Welche Faktoren die Preise für Rohöl und dessen Produkte wie Heizöl und Benzin bestimmen, wird in der nächsten Ausgabe der ener­gie­de­pesche zu lesen sein.

*Alle Angaben nach den amtlichen Mineralöldaten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), Januar bis Oktober 2013

Geschrieben für Bund der Ener­gie­ver­braucher. Original-​Beitrag hier.

Foto: Rosneft

Öl

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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