Russland hat im vergangenen Jahr nach Angaben von Energieminister Alexander Nowak 523,2 Millionen Tonnen Öl gewonnen und somit ein Rekordhoch seit den 1990er Jahren erzielt. Das sind zudem 4,5 Millionen Tonnen mehr als 2012. Das berichtet die Nachrichtenagentur RIA Novosti.
Wichtigster ausländischer Abnehmer des russischen Rohöls ist Deutschland. Insbesondere in den Raffinieren Schwedt/O. und Leuna, die beide direkt an das russische Pipelinenetz angeschlossen sind, wird vorrangig dieses Öl verarbeitet. Gleichzeitig ist Russland mit großem Abstand der größte Lieferant für Rohöl in Deutschland. Rund 34,3 Prozent des hier verarbeiteten Rohöls stammen aus dem Riesenreich zwischen Brest und Wladiwostok.
Zum Vergleich: Der zweitwichtigste Importeur Norwegen kommt gerade mal auf 11,5 Prozent und danach Großbritannien auf 10,4 Prozent.*
Da die beiden letztgenannten ihr Öl vorrangig in der Nordsee fördern und diese Reserven sich langsam erschöpfen, wird russisches Öl in Zukunft eine noch größere Rolle am deutschen Markt spielen, zumal die Infrastruktur dafür steht. Öl aus Nahost und Nordafrika wird weiterhin nur eine untergeordnete Rolle spielen, da die Logistik hierfür zu aufwändig ist und dies das Öl und die daraus erzeugten Produkte hierzulande verteuern könnte.
Damit wächst Deutschlands Abhängigkeit von Russland nicht nur beim Erdgas. Welche Faktoren die Preise für Rohöl und dessen Produkte wie Heizöl und Benzin bestimmen, wird in der nächsten Ausgabe der energiedepesche zu lesen sein.
*Alle Angaben nach den amtlichen Mineralöldaten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), Januar bis Oktober 2013
Geschrieben für Bund der Energieverbraucher. Original-Beitrag hier.
Foto: Rosneft
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