Paris wirft seine Schatten voraus und sehr viele Teilnehmerstaaten haben schon im Vorfeld nationale Klima-Ziele festgelegt und zwar 147 Vertragsparteien, also drei Viertel aller Teilnehmer. Der insgesamt auf sie entfallende Anteil an den globalen Treibhausgasemissionen im Jahr 2010 beläuft sich nach dem „SYNTHESEBERICHT ÜBER DIE GESAMTWIRKUNG DER AUF NATIONALER EBENE GEPLANTEN BEITRÄGE (INDCS)“ auf etwa 86 %. Doch was sind diese Beiträge wert?
Die Wochenzeitschrift „Die Zeit“ hat für ihre morgige Ausgabe dazu einige Wissenschaftler befragt. Der Tenor ist kritisch. Viele INDCs seien „so vage formuliert, dass sie womöglich auf Dauer keinen Bestand haben”, sagte Ottmar Edenhofer, Chefökonom des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung.
„Manche Nationen setzen viel Zahlenkosmetik ein, andere halten ihre Ankündigungen bewusst vage”, meint Niklas Höhne, Leiter des NewClimate Institute. Seiner Erkenntnis nach seien die bisher eingereichten Beiträge für das avisierte 2‑Grad-Ziel ungenügend.
In die gleiche Kerbe haut Regine Günther, Leiterin Energie- und Klimapolitik des WWF Deutschland. Große Treibhausgas-Verursacher wie Russland, Japan oder die USA versprächen, bis 2030 ihre Emissionen um bis zu 30 Prozent zu senken. Oft jedoch schönten die Regierungen ihre Zahlen mithilfe statistischer Tricks, etwa mit der Bezugsgröße des Startjahres.
Erster Beitrag zur Klimakonferenz in Paris #COP21Paris
Vorschaubild: Kraftwerk Jänschwalde. Foto J.-H. Janßen /Wikimedia /Lizenz unter CC BY-SA 3.0
#klimaretter.info muss von #COP21 aus Paris berichten
Wir unterstützen die Kollegen von klimaretter.info (http://www.klimaretter.info/), direkt von COP21 zu berichten. Nick Reimer, Chefredakteur von klimaretter.info, hat über die Geschichte der Klimakonferenzen ein Buch geschrieben, das viel Lob geerntet hat. Nach der Theorie kommt nun die Praxis: Bei einem erfolgreichen Crowdfunding nimmt Nick Reimer seine Leser mit auf das Konferenz-Parkett. Mit seinem Team unabhängiger Journalisten und Fotografen aus der Redaktion klimaretter.info berichtet der Publizist direkt von den Verhandlungen. Damit ist eine Redaktion vor Ort, die in Sachen Klimadiplomatie über so viel Expertise verfügt, dass Lobbyisten oder Polit-Vernebler keine Chance haben. Gebraucht werden 5.000 Euro. Zum Crowdfounding geht es hier: https://www.startnext.com/klimaretterinfo
Wir können also festhalten, dass die freiwilligen Selbstverpflichtungen offenbar zu gering und zu unverbindlich sein werden. Damit haben wir an einem wichtigen Kriterium für ein erfolgreiches Abkommen gekratzt.
Ich denke das ebenso. Es ist ja bei den Politikern wie meistens im Leben – diese rein freiwilligen Verpflichungen sind nie ausreichend, mitunter bedarf es etwas Druck, den wir ja mit unserer Aktion ein wenig erhöhen können.