Vermutet wurde von vielen Experten eine Drosselung der Ölförderung – doch es kam anders. Bei der gestrigen 168. Sitzung der OPEC wurde eine Ausweitung der bisherigen Fördermenge auf 31,5 Millionen Barrel täglich beschlossen. Das sind 1,5 Millionen Barrel mehr als bisher und dürfte in etwa der tatsächlich geförderten Menge entsprechen. Denn nicht alle OPEC-Produzenten hielten sich an die Vorgaben des OPEC-Meetings vor einem Jahr.
Tatsächlich dürfte die Ausweitung eine Reminiszenz an das in Kartell zurückgekehrte Indonesien sein. Zudem wird ab 1. Januar 2016 frei von Sanktionen OPEC-Mitglied Iran auf das internationale Parkett zurückkehren und hat dies auch schon mit ehrgeizigen Förder- und Lieferplänen angekündigt. Alle wollen also Marktanteile behalten. Das wird die Lage der US-Fracker und auch Russland sowie der Nordseeförderung von Norwegen und Großbritannien weiter zusetzen
Der Preis fürs Rohöl wird weiter fallen – moderat, doch die von Analysten erwarteten 35 Dollar je Fass zum Jahresende sind nun in Greifweite. Damit dürften auch die Preise für Verbraucher von Heizöl und Benzin weiter zurückgehen – trotz der sich manifestierenden Euro-Schwäche gegenüber dem US-Dollar, in dem ja Rohöl und seine Produkte international gehandelt werden.
Zum Hintergrund: Die OPEC-Mitglieder liefern jedes dritte Fass Öl, rund 30 Millionen davon täglich. Zudem verfügen sie über 75 % der bekannten und wirtschaftlich förderbaren Reserven, allen voran Saudi-Arabien und der Iran.
Vorschaubild: Mit der Rückkehr des Irans an die weltweiten Handelsplätze, hier der Tanker Dena vor Rotterdam, wird auch weitere Abwärts-Bewegung in die Ölpreise kommen. Foto Alf van Beem /Wikimedia /Lizenziert unter CC0
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