Deutschland brauchte im letzten Jahr nach Berechnungen der AGEB mit 13.306 Petajoule (PJ) oder 454,0 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t. SKE) etwa 1 % mehr Energie als 2014. Der Mehrverbrauch ist vor allem mit der kühleren Witterung im Frühjahr gegenüber 2014 sowie mit einer verbesserten Konjunktur verbunden.
Durch das Wetter stieg der Erdgasverbrauch stieg um 5 % auf 2.812 PJ beziehungsweise 95,9 Mio. t. SKE. Die im vierten Quartal erneut sehr milde Witterung dämpfte den Zuwachs allerdings merklich. Ohne die Wettereinflüsse wäre der Energieverbrauch um 0,4 % gesunken.
Mineralölverbrauch auf Vorjahresniveau
Der Mineralölverbrauch lag 2015 praktisch unverändert auf dem Niveau des Vorjahres und betrug insgesamt 4.511 PJ oder 153,9 Mio. t SKE. Dieselkraftstoff stieg insbesondere durch die höhere Nachfrage von Verkehr und Bauwirtschaft wie schon in den Vorjahren an, während Ottokraftstoff weiter abnahm. Dies ist insbesondere auf die rückläufigen Zulassungen von Benzin-Pkw zurückzuführen.
Stromerzeuger Kohle und Atom rückläufig
Der Verbrauch an Steinkohle sank 2015 leicht auf 1.691 PJ oder 57,7 Mio. t. SKE. Der Verbrauch an Braunkohle blieb 2015 knapp unter dem Wert des Vorjahres und erreichte eine Höhe von 1.567 PJ beziehungsweise 53,5 Mio. t. SKE. Beide Kohlearten werden überwiegend zur Stromerzeugung eingesetzt. Bei der Kernenergie gab es ein Minus von rund 6 %, was auf die Außerbetriebnahme
des Kernkraftwerkes Grafenrheinfeld Mitte 2015 zurückzuführen ist.
Erneuerbare legen um 10 % zu
Die erneuerbaren Energien gleichen die rückläufigen Verbraucher bei Kohle und Atom aus und erhöhten ihren Beitrag um insgesamt knapp 10 % auf 1.669 PJ oder 56,9 Mio. t SKE. Während die Stromerzeugung aus Biomasse um rund 2 % zunahm, sank der Beitrag der Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) leicht ab. Bei der Windkraft an Land und auf See kam es zu einem Plus von mehr als 50 % gegenüber dem Vorjahr. Die Solarenergie (Photovoltaik und Solarthermie) stieg um 7 %. Bei den Biokraftstoffen gab es einen Rückgang um 6 %.
Eine Einschätzung des Entwurfes für das neue EEG, das bisher den Ausbau der Erneuerbaren ermöglichte, findet sich hier bei meinem Energieblogger-Kollegen Daniel Bannasch und seinem Blog MetropolSolar Rhein-Neckar.
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