Der Speicherverband Ines legt aktuell eine Studie vor, in der die Strategieberatung Nymoen eine Regelenergiereserve in Deutschland nach EU-Vorgaben für möglich erachtet. Der Preis dafür: rund 1 Euro pro Haushalt und Jahr. Mit dem Betrag werden die so genannten geschützten Kunden abgesichert, da sind im Prinzip alle Haushalte, die ihre Wärme mittels Gas oder durch Gas gestützte KWK via Fernwärme erhalten. Deswegen wird der Betrag ausdrücklich auf die Haushalte bezogen. Industriekunden hingegen könnten bei Notlagen jederzeit abgeschaltet werden.
Zum Umfang: Die in der Studie und dem ihr zugrunde liegenden Szenario vorgeschlagene Speichervorsorge hätte volkswirtschaftliche Kosten in Höhe von rund 15 Millionen Euro verursacht. Der Gasverbrauch der geschützten Kunden lag im Gaswirtschaftsjahr 2014/2015 bei rund 294 TWh.
Allerdings bleibt ein Beigeschmack: Ines vertritt die Speicherbetreiber in Deutschland. Denen geht es nicht gut, da die Speicher kaum genutzt werden. Die Gründe dafür liegen im immer freieren Handel mit Erdgas. Das ist mittlerweile das ganze Jahr über ausreichend verfügbar. Zudem beträgt der Preisunterschied zwischen Sommer und Winter lediglich 1 Euro je MWh. Das lohnt die aufwändige und teure Ein- und Ausspeisung nicht. Mit der nun vorgeschlagenen Lösung könnten die Speicher via Privatfianzierung durch Haushaltskunden zwangsgefüllt werden. Doch selbst dafür sind die 15 Millionen Euro nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Andere marktnahe Lösung
Bereits Ende letzten Jahres hatte das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) auf eine marktnahe Lösung gedrängt. Eine restriktiv politische Vorgabe wie beim Erdölbevorratungsverband (EBV) für die Mineralölbranche wird es nicht geben. Die Studie schlägt nun genau in diese Kerbe.
Aber Das BMWi bevorzugt eine andere Lösung, nämlich Long Term Options (LTO) sowie ein Demand-Side-Management-Produkt (DSM). Letzteres ist rein durch den Arbeitspreis basiert und soll 2017 installiert werden. Kosten verursachen sie nur, wenn tatsächlich die gespeicherten Mengen in einem Notfall gebraucht werden. Erste wurden bereits ausgeschrieben und sind Realität. Vor diesem Hintergrund wird es kaum noch eine weitere Lösung zur Versorgungssicherheit geben.
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