Foto: Energielösung Bayern

Plattform Ener­gie­lösung Bayern setzt auf einfache Angebote

von | 6. Juli 2016

Eine digitale Plattform mit einem umfas­senden Spektrum an Ener­gie­pro­dukten und ‑dienst­leis­tungen, auf welcher der Kunde ohne großen Aufwand ein Angebot für ein Ener­gie­projekt einholen kannso lässt sich die Idee hinter dem Startup „Ener­gie­lösung Bayern“ beschreiben.

Der Kunde wendet sich mit seinem Anliegen an „Ener­gie­lösung Bayern“, wird dort kostenlos beraten und bekommt anschließend ein unver­bind­liches Angebot von einer der Part­ner­firmen der Plattform. Bei der Kommu­ni­kation mit den Kunden setzt das Startup dabeiauf die digitalen Kanäle.

Stadtwerke-​Chef führt

Der Kopf hinter dem erst vor wenigen Wochen gegrün­deten Jung­un­ter­nehmen aus dem ostbaye­ri­schen Regensburg ist Florian Kulzer. Seit zehn Jahren ist er in der Ener­gie­wirt­schaft tätig, zurzeit als Geschäfts­führer der Stadt­werke im ober­baye­ri­schen Töging. Mit „Ener­gie­lösung Bayern“ will er etwas Neues im Ener­gie­sektor wagen. „Die Branche ist an vielen Stellen noch etwas altmo­disch“, findet Kulzer. Mit seinem Startup will er tradi­tio­nelle Gedan­ken­muster aufweichen. „Wir wollen für unsere Kunden den Zugang zum Thema Energie verein­fachen“, sagt er.

Verdient wirddurch Vermitt­lungs­pro­vi­sionen. Hat ein Kunde durch die Plattform ein Angebot eines Part­ner­un­ter­nehmens erhalten und signa­li­siert weiterhin Interesse, so über­mittelt „Ener­gie­lösung Bayern“ selbst­ver­ständlich mit Einver­ständnis der Kunden die Kunden­daten an das Part­ner­un­ter­nehmen und erhält hierfür eine Provision.

Noch befindet sich das Unter­nehmen in der Einfüh­rungs­phase, in der es in erster Linie gilt, die eigene Bekanntheit zu steigern. „Bisher sind wir mit der Qualität und Anzahl der Anfragen zufrieden“, zieht Kulzer eine erste Zwischen­bilanz. Auch habe die Plattform bisher gutes Feedback hinsichtlich Schnel­ligkeit und Einfachheit bei der Ange­bots­er­stellung bekommen.

Haushalte und KMU im Visier

Als Ziel­gruppe hat er vor allem Privat­haus­halte sowie kleine und mittlere Unter­nehmen im Visier, Geogra­fisch will sich das Unter­nehmen mit seinen Mitar­beitern zunächst einmal auf sein Heimat­bun­desland Bayern fokus­sieren. „Dort sind wir soweit, dass wir mit unseren bestehenden Partnern die Wünsche der Kunden bedienen können.“ In Zukunft soll die Plattform aber auch über die baye­ri­schen Grenzen hinaus wachsen. Gefragt, ob aus der „Ener­gie­lösung Bayern“ irgendwann eine „Ener­gie­lösung Deutschland“ werden könne, sagt Florian Kulzer: „Das ist ganz klar das Ziel“.

Punkten will das Unter­nehmen bei seinen Kunden mit einer großen Palette an Produkten und Leis­tungen. Möglich machen soll dies ein breites Netzwerk an Part­ner­firmen zu denen beispiels­weise der Ener­gie­riese E.ON, der Elek­tronik­händler Conrad, der Heizungs­bauer Thermondo und der Elektro-​Ladesäulenhersteller Walb‑E gehören. Das Interesse der zahl­reichen Part­ner­un­ter­nehmen an einer Zusam­men­arbeit konnte Kulzer mit dem Versprechen wecken, quali­fi­zierte Kunden­daten zu vermitteln.

Der Kunde hat bei uns schon einmal Interesse bekundet, kennt den Preis und das Produkt und hat weiterhin Interesse“, erklärt der Betriebswirt. „Im Endeffekt über­nehmen wir für unsere Partner einen Teil des Vertriebs, über­nehmen für sie die Gespräche um die Anfor­de­rungen der Kunden zu klären und liefern eine fertige Anfrage zur Bepreisung.“

Einfache Ansprache, aber digital

Eine weitere Stärke des Startups sieht dessen Gründer in der Beratung. „Bei uns kommu­ni­zieren Experten mit den Inter­es­senten, die nicht nur vermitteln, sondern eben auch beraten sollen“, betont Kulzer. Wichtig dabei: Eine möglichst einfache und verständ­liche Sprache, die der Kunde auch versteht.

Bei der Kommu­ni­kation mit den Kunden setzt das Jung­un­ter­nehmen dabei voll auf die Möglich­keiten der digitalen Welt. Wer über die Plattform ein Angebot einholen will, kann dies von seinem Smart­phone über die mobile Chat­an­wendung Whatsapp oder per SMS. Kompli­zierte Formulare oder ähnliches gibt es nicht. Und auch beim klas­si­schen Kontakt per E‑Mail müssen die Kunden nur die drei aller­wich­tigsten Daten in eine Maske eingeben. „Dadurch wollen wir die Eintritts­schwelle für die Kunden senken, den Einstieg möglichst einfach für ihn gestalten“. Daher frage das Unter­nehmen nur die wich­tigsten Daten ab. Bei möglichen Rück­fragen könne zudem ein Berater diese persönlich mit dem Kunden klären.

Auch mit Blick auf den anhal­tenden Digi­ta­li­sie­rungs­trend in der Ener­gie­branche sieht Stadt­werk­echef und Unter­neh­mens­gründer Kulzer diese Art der Kommu­ni­kation als wegweisend. „Das ist die Zukunft“, glaubt der Unter­neh­mens­gründer. Bei Angeboten und Service­an­fragen sei diese einfache, formlose Art des Kunden­kon­takts über Anwen­dungen und Platt­formen wie Whatsapp, Twitter oder Facebook der richtige Weg. „Dort sind die Leute von Heute und Morgen unterwegs.“

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
„Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Seit diesem Jahr gilt das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze. Bis 2028 müssen alle Kommunen eine solche Planung vorlegen. Im Interview erklärt Jannik Hartfil, Fachgebietsleiter Kommunale Wärmeplanung bei dem Energienetzbetreiber EWE...

„Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Seit diesem Jahr gilt das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze. Bis 2028 müssen alle Kommunen eine solche Planung vorlegen. Im Interview erklärt Jannik Hartfil, Fachgebietsleiter Kommunale Wärmeplanung bei dem Energienetzbetreiber EWE...