Bisherige Modelle setzen meist auf BHKW. Doch auch mit Wärmepumpen lässt sich diese Finanzierungsmethode erfolgreich umsetzen.
Möglich wurde ein wirtschaftlicher Betrieb von Wärmepumpen im Contracting erst durch die EnEV 2014. „Durch die EnEV 2016 wurde der Einsatz dieser Technologie erst richtig interessant“, weiß Michael Lowak. Der Vorstandsvorsitzende des Contracting-Spezialisten Getec Wärme & Effizienz AG zählt die weiterhin erhöhte Energieeinsparung von 25 bis 30 Prozent und die engere Fassung des Primärenergiefaktors zu den Pluspunkten für Wärmepumpen im Contracting.
Kältenutzung wichtig
Bereits fünf Wärmepumpen im Contracting hat Andreas Müller. Der Geschäftsführer der Alois Müller Produktion GmbH aus Ungerhausen in Schaben (Bayern) baut eigene Großwärmepumpen und installiert sie auch ganz normal. Doch fünf Firmen aus dem Bereich Handel und Gewerbe nahmen sein Contracting-Angebot an. … Alle seine Contracting-Pumpen würden auch dafür eingesetzt. Die Kunden zahlten dann einen Kältepreis.
Die verbauten Wärmepumpen hätten Leistungen von 100 bis 600 kW. Interessant sei das Contracting dann, so der Schwabe, wenn der Kunde kein Personal wie einen Heizungsingenieur oder anderes, gut geschultes gebäudetechnisches Personal für Betrieb und Überwachung hätte. Bei den Wärmepumpen, die grundsätzlich Geothermie nutzen, müssten zudem regelmäßig wasserrechtliche Daten, und das einmal im Jahr, ans Wasserwirtschaftsamt geliefert werden. …
Verträge ähnlich wie bei BHKW
Die Vertragsgestaltung unterscheidet sich kaum von dem bei einem BHKW. Der Kunde zahlt einen Grundpreis für die Bereitstellung von Wärme und Kühlenergie mit klar definierter Leistung. Es gibt gesonderte kWh-Preise für Wärme und Kälte. Der für Kälte wird mit einem Abschlag auf die Wärme festgelegt. Der Wärmepreis orientiert sich dabei am Index für Strom. …
Geschrieben für Energie&Management. Beitrag erschien in den Power News am 15.09.2016. Der vollständige Beitrag ist nur dort zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo, dem Artikelkauf oder den verschiedenen Abonnement-Paketen geht es hier.
Warum Energiespeicher, die auch Wärmepumpen kontinuierlich speisen könnten, der Effizienzschlüssel sind, beschreibt Energieblogger-Kollege Olof E. Matthaei hier auf seinem Blog Energie effizient sparen.
Die Entzugsleistung steigt aber bei weitem nicht proportional zur Vergrößerung des Rohrdurchmessers. Bei 600 kW Heizleistung bräuchte man 450 kW Kälteentzugsleistung. Das entspricht bei 50 Watt pro Sondenmeter 90 Bohrungen á 100 Meter. Tiefer ist möglich, aber auch damit steigt die Leistung nicht linear. Zudem nehmen die Bohrkosten zu.
Hier haben Sie recht – die Leistung steigt nicht linear, dennoch wird es technisch so gelöst. Tiefer gebohrt wurde bei allen Projekten nicht, da man nicht ins Bergrecht rutschen wollte.
Hallo Frau Henning,
dafür sind mitnichten so viele Bohrungen nötig. Sie können die Rohrdurchmesser einfach größer gestalten, um auf eine entsprechende Leistung zu kommen. Und – bei Insolvenz des Contracting-Nehmers gilt: Das Risiko liegt beim Contractor.
Wer bezahlt denn den Erdwärmetauscher? Das müssten ja 50 bis 75 Bohrungen á 100 m sein. Das wären dann ja ab 250.000€ aufwärts Invest. Was passiert dann, wenn der Contracting-Nehmer nach ein paar Jahren nicht mehr zahlen kann?