Wenn es um die Sanierung von Wärmeerzeugern geht, liegt der Fokus u.a. auf Brennstoffen wie Öl oder Erdgas. Doch bei der Planung einer neuen oder dem Ersatz einer alten Heizung kann auch Flüssiggas als Alternative erwogen werden.
Der Brennstoff ist ähnlich emissionsarm wie Erdgas, preislich attraktiv und für Gegenden ohne Gasnetz äußerst praktisch. Bei der Planung und der Installation muss jedoch weit vorgedacht werden.
Im Gegensatz zum Autogas, einem Gemisch von Propan und Butan, kommt im Wärmemarkt nur reines Propan zum Einsatz. Aktuell werden in Deutschland rund 600.000 Wohnungen damit beheizt. Das entspricht 1,5% aller Heizungsanlagen. Eine Analyse des Deutschen Verbandes für Flüssiggas (DVFG) ergab ein weiteres Marktpotenzial von 2,8 Mio. Ölheizungen, die in Gegenden ohne Gasnetz liegen. Die Argumentation: Flüssiggas ist weitaus emissionsärmer als Heizöl und reicht hier an Erdgas heran, das auch von der Bundesregierung als Brückentechnologie der Energiewende geschätzt wird.
Die Menge Kohlendioxid, die pro Kilowattstunde Brennstoffeinsatz entsteht, ist bei Flüssiggas im Vergleich zu Strom und Heizöl also deutlich geringer. Schadstoffbildende Komponenten wie Schwefel und seine Verbindungen sind praktisch nicht vorhanden. Dennoch versucht die Politik, neben Heizöl und Erdgas auch Flüssiggas aus deutschen Kellern zu verbannen. …
Vom DVFG wird das kritisch gesehen, da der Weg zum Erreichen der Klimaschutzziele nach diesen Plänen wirtschaftlich und sozialverträglich gestaltet werden solle. Ein zu früher Verzicht auf den Einbau von Flüssiggas-Heizungsanlagen könne zu einem unverhältnismäßigen Anstieg der Baukosten führen. Hinzu komme, dass der Entwurf nicht zwischen Heizöl und Flüssiggas als Heizenergie differenziere.
Sein „Umweltimage“ könnte Flüssiggas zudem ab dem nächsten Jahr verbessern. Denn dann kommt in Deutschland Biopropan auf den Markt. Das Biopropan-Angebot wird nach einer aktuellen Studie der Deutschen Energie-Agentur (dena) in den kommenden Jahren deutlich steigen und kann bei entsprechender Marktnachfrage mehrere TWh betragen. …
Gekürzt. Geschrieben für IKZ. Erschienen in 11/2016. Der komplette Beitrag ist auch hier online zu lesen.
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