Solarabsorber auf dem Dach ergänzen technisch den Eisspeicher. Foto: Urbansky

Heizen mit Eis: Geht das?

von | 22. Dezember 2016

Das Prinzip ist sogar recht simpel und heißt Kris­tal­li­sa­ti­ons­wärme. Und das kennt fast jeder von den kleinen Knick­heiz­kissen. Hier wird mittels einer Salz­lösung die zuvor gespei­cherte Wärme­en­ergie in einem flüssigen Medium frei­ge­setzt, das sich dabei verfestigt.

Dafür reicht der einfache Klick einer kleinen Metall­platte, der den Prozess der Kris­tal­li­sation – übrigens ein physi­ka­li­sches und kein chemi­sches Phänomen – einleitet. Eine große „Eisheizung“ fürs Haus braucht jedoch nicht mal diese Salz­lösung. Hier reicht einfaches Leitungs­wasser. Denn die dafür nötigen Speicher sind deutlich größer als ein kleines Hand­kissen. Sie können also massig mehr Energie aufnehmen und abgeben.

Die Masse macht’s

Technisch gesehen funk­tio­niert es so: Wärme­pumpen sind mit dem Eisspeicher verbunden. Sie entziehen ihm permanent Wärme­en­ergie. Sinkt die Tempe­ratur innerhalb des Speichers auf den Gefrier­punkt, wird die frei werdende Kris­tal­li­sa­ti­ons­en­ergie genutzt. Pro Kilogramm Wasser sind das bis 93 Watt­stunden (Wh). Ein Eisspeicher mit 10 Kubik­metern Volumen liefert so die gleiche Ener­gie­menge wie 100 Liter Heizöl.

Das jedoch wird voll­ständig verbraucht und belastet die Umwelt, während der Inhalt des Eisspei­chers sich immer wieder rege­ne­riert. Diese Rege­ne­ration kann ein Solar-​Luftabsorber auf dem Dach unter­stützen. Der besteht aus vielen langen Schläuchen, durch die ein Wasser-​Glykol-​Gemisch strömt. Das wiederum erwärmt sich nur kraft der Umge­bungs­tem­pe­ratur, im Sommer stärker, im Winter fast kaum. …


Gekürzt. Geschrieben für das Online-​Magazin wohn­WERKEN der Schlü­ter­schen Verlags­ge­sell­schaft. Der kom­plette Beitrag ist hier ab Seite 134 zu lesen.

Über neue Tech­no­logien für die Ener­gie­wende berich­tet Energieblogger-​Kollege Björn Katz hier auf sei­nem Blog Strom­aus­kunft.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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