Es braucht nicht viel Phantasie, um sich die Tankstelle der Zukunft vorzustellen. Deutlich mehr Kraftstoffe als heute finden dort ihren Platz.
Doch nicht nur die Kraftstoffe wandeln sich, auch die Energieversorgung der Tankstelle wird sich ändern – hin zu mehr Nachhaltigkeit. …
Tankstellenbetreiber Total sucht schon im hier und jetzt nach Lösungen und betreibt in Berlin gleich drei Tankstellen, die sich schon heute von ihren streng standardisierten Pendants abheben. Anspruch von Total sei es, mit diesen Multienergietankstellen alle am Markt verfügbaren Kraftstoffe anzubieten, so Total-Pressesprecher Manuel Fuchs. Und das sind neben den Klassikern Benzin, Diesel und Autogas eben Erdgas, Wasserstoff und Strom.
Verschiedene Stecker-Standards
Bei letzterem ist dies nicht ganz einfach. Denn nach wie vor existieren am Markt mehrere Ladesysteme, auch wenn sich nach und nach der EU-verordnete Menneckes-Stecker durchsetzt. Aber das japanische CHAdeMO-System ist immer noch in Deutschland verbreitet. Und fürs ganz schnelle, etwa halbstündige Laden bedarf es eh eines eigenen Systems und einer eigenen Zapfsäule. …
Die Tankstelle der Zukunft, von Total vorangetrieben, bietet also schon heute bis zu sieben verschiedene Kraftstoffe. Während die fossilen aus der Raffinerie Schwedt stammen, kommen Gas und Strom von regionalen Partnern. …
Den Wasserstoff kann Total am Standort Berliner Flughafen BER selbst produzieren – dank erneuerbarem Windstrom und der Power-to-Gas-Technologie. Doch ist die dortige Super-Tankstelle derzeit nicht in Betrieb. Die Gründe sind ja hinlänglich bekannt. Wo kein Publikum, da keine Tankenden.
Wasserstoff kommt
Deswegen wird der Wasserstoff bisher von Linde geliefert und in torpedoähnlichen Tanks eingelagert. An drei Tankstellen wird dieser in der Hauptstadt angeboten. 22 öffentliche Tankstellen sind es bundesweit, neun davon betreibt Total. Die Brennstoffzellenautos spielen denn auch in der Tankstrategie des Konzerns eine bedeutend größere Rolle als heute.
Das mag auch an der Vorreiterrolle insbesondere von Toyota liegen, die heute schon mit dem Miral ein technisch ausgereiftes Brennstoffzellengefährt anbieten, auch wenn es mit 80.000 Euro nicht einen Massenmarkt befriedigen kann – noch nicht, jedenfalls. Doch das aktuelle Regierungsprogramm für die Brennstoffzelle will dies bis zum Jahr 2023 ändern. Dann sollen auch Brennstoffzellenautos billiger sein und der Einsatz der Technologie im Nahverkehr deutlich angehoben werden. Und: Dann wird H2MOBILITY statt bisher 50 bis zu 400 Zapfstellen für Wasserstoff bundesweit anbieten. …
Gekürzt. Geschrieben für Brennstoffspiegel. Der vollständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 01/2017 zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo geht es hier.
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