Unterschiedliche Standards sind beim Stromtanken immer noch „Standard“, hier der japanische CHAdeMO-Stecker (rechts) und der Combo 2. Foto: Urbansky

Wie die Tank­stelle der Zukunft aussieht

von | 10. Januar 2017

Es braucht nicht viel Phantasie, um sich die Tank­stelle der Zukunft vorzu­stellen. Deutlich mehr Kraft­stoffe als heute finden dort ihren Platz. 

Doch nicht nur die Kraft­stoffe wandeln sich, auch die Ener­gie­ver­sorgung der Tank­stelle wird sich ändern – hin zu mehr Nachhaltigkeit. …

Tank­stel­len­be­treiber Total sucht schon im hier und jetzt nach Lösungen und betreibt in Berlin gleich drei Tank­stellen, die sich schon heute von ihren streng stan­dar­di­sierten Pendants abheben. Anspruch von Total sei es, mit diesen Multi­en­er­gie­tank­stellen alle am Markt verfüg­baren Kraft­stoffe anzu­bieten, so Total-​Pressesprecher Manuel Fuchs. Und das sind neben den Klas­sikern Benzin, Diesel und Autogas eben Erdgas, Wasser­stoff und Strom.

Verschiedene Stecker-​Standards

Bei letzterem ist dies nicht ganz einfach. Denn nach wie vor exis­tieren am Markt mehrere Lade­systeme, auch wenn sich nach und nach der EU-​verordnete Menneckes-​Stecker durch­setzt. Aber das japa­nische CHAdeMO-​System ist immer noch in Deutschland verbreitet. Und fürs ganz schnelle, etwa halb­stündige Laden bedarf es eh eines eigenen Systems und einer eigenen Zapfsäule. …

Die Tank­stelle der Zukunft, von Total voran­ge­trieben, bietet also schon heute bis zu sieben verschiedene Kraft­stoffe. Während die fossilen aus der Raffi­nerie Schwedt stammen, kommen Gas und Strom von regio­nalen Partnern. …

Den Wasser­stoff kann Total am Standort Berliner Flughafen BER selbst produ­zieren – dank erneu­er­barem Windstrom und der Power-​to-​Gas-​Technologie. Doch ist die dortige Super-​Tankstelle derzeit nicht in Betrieb. Die Gründe sind ja hinlänglich bekannt. Wo kein Publikum, da keine Tankenden.

Wasser­stoff kommt

Deswegen wird der Wasser­stoff bisher von Linde geliefert und in torpe­do­ähn­lichen Tanks einge­lagert. An drei Tank­stellen wird dieser in der Haupt­stadt angeboten. 22 öffent­liche Tank­stellen sind es bundesweit, neun davon betreibt Total. Die Brenn­stoff­zel­len­autos spielen denn auch in der Tank­stra­tegie des Konzerns eine bedeutend größere Rolle als heute.

Das mag auch an der Vorrei­ter­rolle insbe­sondere von Toyota liegen, die heute schon mit dem Miral ein technisch ausge­reiftes Brenn­stoff­zel­len­ge­fährt anbieten, auch wenn es mit 80.000 Euro nicht einen Massen­markt befrie­digen kann – noch nicht, jeden­falls. Doch das aktuelle Regie­rungs­pro­gramm für die Brenn­stoff­zelle will dies bis zum Jahr 2023 ändern. Dann sollen auch Brenn­stoff­zel­len­autos billiger sein und der Einsatz der Tech­no­logie im Nahverkehr deutlich angehoben werden. Und: Dann wird H2MOBILITY statt bisher 50 bis zu 400 Zapf­stellen für Wasser­stoff bundesweit anbieten. …


Gekürzt. Geschrieben für Brenn­stoff­spiegel. Der voll­stän­dige Beitrag ist nur in der Ausgabe 01/​2017 zu lesen. Zum kos­ten­freien Probeabo geht es hier. 

Aus Gas, auch aus Biogas, Strom zu machen, ist wie­der en vogue. Das beschreibt Energieblogger-​Kollege Björn Katz hier auf sei­nem Blog strom­aus­kunft.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
„Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Seit diesem Jahr gilt das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze. Bis 2028 müssen alle Kommunen eine solche Planung vorlegen. Im Interview erklärt Jannik Hartfil, Fachgebietsleiter Kommunale Wärmeplanung bei dem Energienetzbetreiber EWE...

„Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Wir ziehen immer häufiger Abwärme oder Abwasser in Betracht“

Seit diesem Jahr gilt das Gesetz zur kommunalen Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze. Bis 2028 müssen alle Kommunen eine solche Planung vorlegen. Im Interview erklärt Jannik Hartfil, Fachgebietsleiter Kommunale Wärmeplanung bei dem Energienetzbetreiber EWE...