Der Heizungshandel steht in Deutschland vor einem Umbruch. Bisher war die Dreistufigkeit von Hersteller, Großhandel und Handwerk Gesetz. Doch damit scheint es vorbei.
Denn nun schert Vaillant, Weltmarktführer bei wandhängenden Heizgeräten, aus der heiligen Dreistufigkeit aus. …
Schuld an den aktuellen Umbrüchen im Vertrieb von Heizungsgeräten ist die Digitalisierung. Vaillant hat die Plattform heizungonline im vergangenen Frühjahr ins Leben gerufen. Das Remscheider Familienunternehmen setzt auf die Kunden als Käufer. Denn die können sich in wenigen Schritten eine neue Heizung konfigurieren lassen. Der passende Handwerker wird dann vermittelt. 60.000 Interessenten nutzten diesen Service in den ersten drei Monaten zur Information. Dies ist ein anderes Modell als bei Buderus, der sich bisher als einziger Hersteller nicht an der Dreistufigkeit beteiligte, sondern über die Handwerker direkt vertrieb.
Für den Heizungshandel hat das zweierlei Konsequenzen: Der Großhandel bleibt bei dem Geschäft komplett außen vor. Der Handwerker, der bisher eigene Margen auf den Heizungsverkauf aufschlagen konnte, kann nur noch seine eigene Leistung in Bares verwandeln. Für den Endkunden ist das zuerst eine gute Nachricht. Denn tendenziell sinken dadurch die Preise.
Doch in dieser Entwicklung lauert auch eine Gefahr. Der Großhandel dient den Handwerkern auch als Lagerist. Nur über ihn können kurzfristig Teile für Heizungsreparaturen bestellt werden. …
Vaillant hingegen argumentiert, dass SHK-Fachhandwerker in einer digitalisierten Welt als eigenständige Unternehmer nicht mehr bestehen könnten. Mit der Übernahme von Kundenwerbung, Erfassung von Kundendaten und Kundenwünschen, Angebotserstellung und Vertragsabschluss inklusive Rechnungsabwicklung würde das Fachhandwerk entsprechend entlastet. …
Gekürzt. Geschrieben für Brennstoffspiegel. Der vollständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 03/2017 zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo geht es hier.
Ist der Großhandel wirklich noch ein Lagerist, der alle Teile auf Lager hat? Der Endkunde möchte nachvollziehbare Preise haben, er möchte die Preise des Handwerkers verstehen. Man findet heute an vielen anderen Stellen online die Preise und kann dann nur schwer die Preisgestaltung des Handwerkers nachvollziehen. Schuld ist die Digitalisierung, das ist richtig, aber nicht ein einzelner Hersteller, der nach neuen Wegen und Lösungen sucht. Ich dachte der Großhandel findet andere Antworten als die Schuld auf einen Hersteller zu schieben. Im Sanitär-Bereich gibt es ja schon einen Online-Händler, der günstig an Endkunden verkauft.
Bisher schaut es genau so aus. Ich kenne auch Äußerungen vom Markt. Den Großhandel sehen nur die kleinen SHK-Handwerker als Notwendigkeit. Alles, was etwas größer ist, kann gut drauf verzichten. Und die Hersteller brauchen ihn nciht unbedingt. Buderus kommt ja schon immer ohne aus. Du hast ja schon den Sanitär-Bereich genannt, den Weg wird die SHK-Branche auch gehen.