Foto: Isolierkonzept

Wie moderne Abdich­tungs­systeme zum umwelt­freund­lichen Bauen beitragen

von | 10. April 2025

Abdichtung neu gedacht – nach­haltig, sicher und zukunftsorientiert

Klima­wandel, Ressour­cen­knappheit und steigende Ener­gie­kosten fordern die Baubranche heraus wie nie zuvor. Ein nach­hal­tiges Umdenken ist dringend notwendig – nicht nur beim Neubau, sondern vor allem bei der Sanierung des Gebäu­de­be­stands. Dabei rückt ein Aspekt in den Mittel­punkt, der häufig unter­schätzt wird: die Abdichtung von Gebäuden.

Was auf den ersten Blick wie ein tech­ni­sches Detail erscheint, ist in Wahrheit ein zentraler Hebel für Ener­gie­ef­fi­zienz, Lang­le­bigkeit und Ressour­cen­schonung. Denn wo Feuch­tigkeit eindringt, leidet nicht nur die Bausub­stanz, sondern auch die Dämm­leistung. Schim­mel­bildung, Ener­gie­ver­luste und teure Sanie­rungen sind die Folge. Eine durch­dachte, nach­haltige Abdichtung schützt also nicht nur das Gebäude, sondern leistet auch einen wert­vollen Beitrag zum Klimaschutz.

Abdichtung als Fundament nach­hal­tigen Bauens

Ein trockenes Gebäude ist ein dauerhaft nutzbares Gebäude. Nach­haltige Abdichtung sorgt dafür, dass Feuch­tigkeit gar nicht erst in die Struktur eindringt – und schafft so die Voraus­setzung für eine ener­gie­ef­fi­ziente Nutzung. Ist die Bausub­stanz durch­feuchtet, sinkt die Dämm­leistung rapide, was den Heiz­bedarf erhöht und die CO₂-​Bilanz verschlechtert.

Zudem sorgt eine intakte Abdichtung für ein gesundes Raumklima. Schim­mel­bildung wird verhindert, Baustoffe bleiben unver­sehrt und die ener­ge­ti­schen Kennwerte des Gebäudes bleiben erhalten. Das bedeutet nicht nur eine längere Lebens­dauer für Konstruktion und Mate­rialien, sondern auch einen gerin­geren Ressour­cen­ver­brauch über den gesamten Lebens­zyklus hinweg.

Der Aufstieg nach­hal­tiger Materialien

Tradi­tio­nelle Abdich­tungs­ma­te­rialien wie Bitumen oder PVC erfüllen zwar ihren Zweck, bringen jedoch oft ökolo­gische Nachteile mit sich. Moderne Alter­na­tiven wie Frisch­be­ton­ver­bund­systeme auf FPO-​Basis, mine­ra­lische Dich­tungs­schlämmen oder bitu­men­freie Reak­tiv­ab­dich­tungen bieten nicht nur einen besseren Umwelt­schutz, sondern über­zeugen auch durch hohe Lang­le­bigkeit, geringe Emis­sionen und einfache Verarbeitung.

Diese Mate­rialien zeichnen sich durch ihre Recy­cling­fä­higkeit, ihre Wider­stands­fä­higkeit gegenüber Witterung und chemi­schen Einflüssen sowie durch ihre lange Halt­barkeit aus. Sie ermög­lichen es, Nach­hal­tigkeit nicht nur in der Planung, sondern auch im prak­ti­schen Bauprozess umzu­setzen – ohne Kompro­misse bei der Qualität.

Ganz­heitlich denken: Abdichtung und Dämmung als Einheit

Effek­tiver Feuch­tig­keits­schutz entfaltet seine volle Wirkung erst in Kombi­nation mit einer leis­tungs­fä­higen Wärme­dämmung. Denn sobald Dämm­stoffe durch­feuchtet sind, verlieren sie ihre isolie­rende Wirkung – mit negativen Folgen für Ener­gie­ver­brauch und Wohn­komfort. Eine zuver­lässige Abdichtung schützt die Dämmung vor genau diesem Risiko und trägt dazu bei, dass das Gebäude seine ener­ge­ti­schen Eigen­schaften lang­fristig beibehält.

Das Ergebnis eines ganz­heit­lichen Konzepts, bei dem Abdichtung und Dämmung auf einander abge­stimmt werden, ist ein in sich geschlos­senes System, das Feuch­tigkeit draußen hält, Wärme im Gebäude bewahrt und Ressourcen schont. So entsteht nicht nur ein dauerhaft geschütztes Bauwerk, sondern auch ein Beitrag zur Ener­gie­ein­sparung und zum Klimaschutz.

Die Lebens­dauer der Abdichtung zählt

Ein nach­hal­tiges Abdich­tungs­system muss nicht nur im Einbau über­zeugen, sondern über Jahr­zehnte hinweg funk­tio­nieren – möglichst ohne Wartung oder Ersatz. Der Blick auf den gesamten Lebens­zyklus eines Gebäudes zeigt: Die Wahl lang­le­biger, emis­si­ons­armer und recy­cling­fä­higer Mate­rialien reduziert nicht nur den ökolo­gi­schen Fußab­druck, sondern spart auch lang­fristig Kosten.

Durch voraus­schauende Planung und den Einsatz moderner Abdich­tungs­systeme lassen sich spätere Sanie­rungen vermeiden, was die Umwelt ebenso entlastet wie die Bauherren. Für moderne Abdich­tungs­un­ter­nehmen bedeutet Nach­hal­tigkeit daher nicht nur grüne Mate­rialien, sondern ein intel­li­gentes Gesamt­konzept, das Technik, Umwelt und Wirt­schaft­lichkeit zusammenbringt.

Gesetz­liche Rahmen­be­din­gungen und Fördermöglichkeiten

Nach­hal­tigkeit ist längst nicht mehr nur ein frei­wil­liger Standard, sondern wird zunehmend gesetzlich gefordert und finan­ziell gefördert. Das Gebäu­de­en­er­gie­gesetz (GEG) verpflichtet Bauherren zu einer ener­gie­ef­fi­zi­enten Bauweise, bei der auch die Qualität der Abdichtung eine wichtige Rolle spielt. Wer die ener­ge­ti­schen Vorgaben erfüllt, profi­tiert von staat­lichen Förder­pro­grammen wie KfW-​Zuschüssen oder steu­er­lichen Erleichterungen.

Nach­haltige Abdich­tungs­maß­nahmen erfüllen dabei gleich mehrere Kriterien: Sie erhöhen die Ener­gie­ef­fi­zienz, steigern den Gebäu­dewert und verbessern die Umwelt­bilanz. Inves­ti­tionen in moderne Abdich­tungs­systeme rechnen sich also doppelt – ökolo­gisch wie ökonomisch.

Neue Mate­rialien, neue Perspektiven

Der Inno­va­ti­ons­druck in der Baubranche ist hoch – und mit ihm steigt auch die Zahl nach­hal­tiger Lösungen im Abdich­tungs­be­reich. Neben FPO-​Bahnen kommen zunehmend natür­liche und recycelte Mate­rialien zum Einsatz, wie etwa Schaumglas aus Recy­clingglas, Kork oder Hanffasermatten.

Zukunfts­weisend ist auch die Forschung zur Verwendung von CO₂ als Rohstoff in der Baustoff­pro­duktion. Dadurch wird nicht nur fossiles Material ersetzt, sondern gleich­zeitig klima­schäd­liches CO₂ gebunden – ein Ansatz, der großes Potenzial für die Trans­for­mation des Bausektors bietet.

Abdichtung ist Klima­schutz im Detail

Nach­hal­tiges Bauen beginnt bei der Planung und reicht bis tief ins Detail – auch dorthin, wo man es auf den ersten Blick nicht vermutet. Die Abdichtung eines Gebäudes mag nicht sichtbar sein, doch ihre Wirkung ist enorm: Sie schützt, konser­viert, spart Energie und verlängert die Lebens­dauer eines Bauwerks erheblich.

Ob Neubau oder Sanierung – wer auf moderne Systeme setzt, schafft Werte, die über Gene­ra­tionen hinaus bestehen.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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