Selbst der Januar ist für Heizölkunden bisher ein erfreulicher Monat. Die Preise bewegen sich nach wie vor unter dem Niveau zur gleichen Zeit der vergangenen zwei Jahre. Ein Grund liegt in den etwas günstigeren Rohöl-Notierungen. So kostet die für den hiesigen Heizölpreis relevante Sorte Brent nach Angaben des Mineralölwirtschaftsverbandes 2013 etwa drei Prozent weniger als im Jahr zuvor – ein Trend, der sich mit leicht fallenden Preisen zum Jahresbeginn fortsetzt.
Dennoch sollte das nicht darüber hinwegtäuschen, dass Brent im Schnitt der letzten drei Jahre immer über 100 Dollar kostete, und das, obwohl die Versorgungslage mit Rohöl übereinstimmend von Analysten und Energiebehörden als auskömmlich und voll versorgt beschrieben wird. Selbst aktuelle Krisen wie in den Öl-Förderländern Libyen und Süd-Sudan ändern daran nichts, denn die OPEC-Länder fördern täglich und konstant rund 30 Millionen Barrel und damit ein Drittel des weltweiten Bedarfs. Die Produktion außerhalb des Kartells steigt sogar an. Größter Newcomer dabei: die USA mit rund 8 Millionen Barrel, die damit immer mehr den Weg der vollständigen Eigenversorgung geht.
In Deutschland führt das zu stabilen bis leicht sinkenden Preisen. Im Schnitt waren nach Angaben des MWV 2013 gut 5 Cent weniger für einen Liter Heizöl zu bezahlen als 2012. Im Januar scheint sich dieser Trend zu verfestigen.
Vorherzusagen ist jedoch kaum, ob dies von Dauer ist. Dafür müsste die Rohöl-Produktion auf ähnlich hohem Niveau wie derzeit bleiben. Die OPEC prognostiziert jedoch, dass die Nachfrage bis 2035 von bisher 91Millionen Barrel täglich auf 108 MillionenBarrel steigen könnte. Allein das wird tendenziell für höhere Preise sorgen, da die Kartell-Mitglieder selbst zu solchen Steigerungsraten nicht in der Lage sind.
Der zweite Faktor für den hiesigen Heizölpreis ist der Euro. Der legte im Verlauf des letzten Jahres gegenüber dem US-Dollar etwas zu und sorgte allein so schon für günstigere Preise beim Heizöl. Wenn das so bleiben soll, müsste die Schuldenkrise in der EU zumindest eingegrenzt bleiben. Ob dies gelingt ist fraglich.
Bleibt noch ein abschließender Blick auf die aktuelle Inflationsrate. Die Verbraucherpreise haben sich gegenüber 2012 leicht auf 1,5 Prozent erhöht. Die bisherige geringe Inflation war vor allem den günstigeren Preisen für Mineralölprodukte geschuldet. Damit scheint es aber langsam vorbei zu sein. „Bei den Energieprodukten zeichnet sich mit plus 1,1 Prozent erstmals wieder ein leichter Preisanstieg zum Vorjahresmonat ab“, so das Statistische Bundesamt. Ein weiteres Indiz, dass es mit dem im Vergleich zu den beiden Vorjahren günstigeren Energie- und damit Heizölpreisen tendenziell vorbei sein könnte.
Geschreiben für Bund der Energieverbraucher. Originaltext hier.
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