Videoüberwachung an einem Autohof in Thüringen. Foto: Dirk Ingo Franke / Wikimedia / Lizenz unter CC BY 3.0

Tatort Tank­stelle: Was tun gegen die bösen Buben

von | 13. November 2015

Auch Tank­stellen stehen im Focus von Krimi­nellen. Der Mix aus Bargeld, Sprit und leichter Beute in den Regalen zieht Diebe und Räuber unwi­der­stehlich an. Doch Tank­stellen können sich wirksam dagegen wehren. Und das muss nicht immer mit hoch­ge­rüs­teter Technik sein.

Neur­al­gische Punkte, an denen Krimi­nelle aktiv werden, gibt es an einer Tank­stelle leider mehr als genug. 93 Prozent aller Tank­stellen, so Schät­zungen, waren von krimi­nellen Machen­schaften schon mindestens einmal betroffen. Auf 200 Millionen Euro jährlich wird der dadurch entstandene Schaden beziffert. 

Das bekann­teste und häufigste Delikt findet an der Tanksäule statt. Sprit­dieb­stähle stehen nicht nur bei Ganoven, sondern mitunter bei ganz normalen Bürgern hoch im Kurs und entwi­ckeln sich leider zum Volks­sport. Rund 100.000 Fälle zeigen die Tankwarte jedes Jahr an. Die Dunkel­ziffer liegt nach Angaben des Zentral­verband des Tankstellen- und Gara­gen­ge­werbes (ZTG) deutlich höher, denn es würden nur 20 der Tank­be­trugs­fälle angezeigt. Das entspräche 500.000 Fällen von Tank­betrug pro Jahr.

Diese werden nie zu verhindern sein. Aller­dings können mit einer hoch­auf­lö­senden Kamera zumindest der Zeitpunkt, das Fahr­zeug­kenn­zeichen und die Person aufge­zeichnet werden. Die Aufklä­rungs­quote der gemel­deten Fälle liegt bei über 40 Prozent. Gute Kame­ra­bilder sind dabei eine Grundvoraussetzung.

Hoch­prei­siges im Shop

Das nächste, auf was es Ganoven am meisten abgesehen haben, ist das Hoch­preisige in den Shop­re­galen, allen voran Spiri­tuosen. Auch hier hilft eine Kame­ra­über­wa­chung. Die Technik ist inzwi­schen soweit verfeinert, dass sie über die Regale Raster­punkte legt und sofort meldet, wenn etwa eine Flasche Schnaps aus dem Regal entnommen wurde.

Auch an der Kasse kommt es zu Betrü­ge­reien, etwa, wenn der Kassierer abgelenkt und die Tank­stelle durch einen flinken Griff des Ganoven in die Kasse um Bares erleichtert wird. Kameras können auch hier zur Aufklärung beitragen. Ein weiterer Punkt ist die gezielte Schulung dies Personals zu solchen Betrü­ge­reien und der aktuellen Auswertung von neuen Maschen, mit denen die Diebe Unauf­merk­samkeit des Personals provo­zieren wollen.

Bei der kras­sesten Form der Tank­stel­len­kri­mi­na­lität, dem Raub­überfall, hilft nur den Forde­rungen des Täters Folge zu leisten und das Geld heraus­zu­geben. Wenn der Überfall vorbei ist wird umgehend die Polizei verständigt.

Tank­stellen können zudem Opfer von Einbrüchen werden, gerade nachts, wenn der Betrieb ruht. Lager und Shop können glei­cher­maßen betroffen sein. Das Mittel der Wahl währen hier Bewe­gungs­melder, die Verdäch­tiges sofort an die nächste Poli­zei­station melden.

Vorschaubild: Video­über­wa­chung an einem Autohof in Thüringen. Foto: Dirk Ingo Franke /​Wikimedia /​Lizenz unter CC BY 3.0

Geschrieben für Brenn­stoff­spiegel. Der voll­ständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 11/​2015 zu lesen. Zum kosten­freien Pobeabo geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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