SolarAktivHäuser wie das in Freiburg heizen haupt­sächlich mit Sonnenwärme. Forscher haben wissenschaftlich untersucht, wie sich deren Energiekonzept weiter optimieren lässt und wurden dabei vom Bund gefördert. Foto: Klaus Lambrecht, www.solaroffice.de

67 Mio. Euro: Solar­thermie Schwer­punkt bei Effizienz-Forschung

von | 25. Mai 2016

Für Forschungen zu ener­gie­op­ti­mierten Gebäude und Quar­tieren hat die Bundes­re­gierung 2015 insgesamt 153 neue Projekte mit insgesamt 67,29 Millionen Euro (2014: 47,19 Millionen Euro) bewilligt. Für laufende Vorhaben wurden innerhalb des Jahres 2015 54,86 Millionen Euro (2014: 60,55 Millionen Euro) aufge­wendet. Die Höhe der Förder­summe über­rascht nicht, ist die die Ener­gie­ef­fi­zienz, also letztlich die Energie, die nicht verbraucht wird, ein wesent­licher Baustein für das Gelingen der Ener­gie­wende. Letztlich ist auch nur so das für 2050 gesetzte Ziel eines nahezu klima­neu­tralen Gebäu­de­be­standes zu erreichen.

Wie wird Deutschland 2050 wohnen? Der Forschungs­be­richt der Bundes­re­gierung sieht Gebäude und Quartiere als intel­ligent vernetzte Ener­gie­ein­heiten im Kontext dezen­traler Mini-​Kraftwerke für eine regional abge­stimmte Ener­gie­ver­sorgung. Mit Blick auf die Wärme­wende sind moderne, hoch­ef­fi­ziente Heizungs­technik und erneu­erbare Wärme unver­zichtbar, um die Ziele für den Gebäu­de­be­reich umsetzen zu können.

Die klas­si­schen Anwen­dungs­felder der Solar­thermie sind die Bereit­stellung von Warm­wasser sowie der solare Beitrag zur Heizungs­wärme in Ein- und Mehr­fa­mi­li­en­häusern. Hier hat die Tech­no­logie einen hohen tech­ni­schen Reifegrad erreicht, die Kosten müssen jedoch nach wie vor deutlich reduziert werden.

Deswegen steht die Niedertemperatur-​Solarthermie auch im beson­deren Fokus der Förderung. Themen sind:

  • Inte­gration von Solar­thermie in Wärmesysteme
  • Sola­ri­sierung von Wärmenetzen
  • Weiter­ent­wicklung von Solarak­tiv­häusern bezie­hungs­weise Nullenergiehäusern

Bei Solarak­tiv­häusern werden mindestens 50 % der Heizungs­leistung durch solare Wärme abgedeckt, die durch Solar­kol­lek­tor­an­lagen gesammelt wird. Null­ener­gie­häuser haben eine ausge­gli­chene Ener­gie­bilanz: Sie gleichen ihren externen Ener­gie­bezug im Jahres­mittel durch den eigenen Ener­gie­gewinn, etwa durch Solar­an­lagen, wieder aus. Beispiele sind das SolarAk­tivHaus in Freiberg oder auch das Niedrigst-​Energie-​Hotel in München. Dieses wird mit erneu­er­baren Energien und Wärme­rück­ge­winnung geheizt und gekühlt.


Über die aktuellen Entwick­lungen auf dem Solar­ther­mie­markt schreibt Energieblogger-​Kollege Björn Katz hier auf seinem Blog Strom­aus­kunft.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
Zu hohe Preise, zu viel Regu­la­torik für Power-​to‑X

Zu hohe Preise, zu viel Regu­la­torik für Power-​to‑X

Power-to-X(PtX)-Technologien ermöglichen die Umwandlung regenerativen Stroms in Wasserstoff, Methan oder synthetische Kraftstoffe. Doch Projekte in Deutschland scheitern immer wieder – durch bürokratische Hürden, hohe Produktpreise oder eine hinderliche Regulatorik....

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Das Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) legt ehrgeizige Ziele fest: Bis 2045 sollen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme treibhausgasneutral werden. Städte ab 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 Wärmepläne vorlegen, kleinere Kommunen bis...

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Das Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) legt ehrgeizige Ziele fest: Bis 2045 sollen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme treibhausgasneutral werden. Städte ab 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 Wärmepläne vorlegen, kleinere Kommunen bis...

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Das Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) legt ehrgeizige Ziele fest: Bis 2045 sollen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme treibhausgasneutral werden. Städte ab 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 Wärmepläne vorlegen, kleinere Kommunen bis...