Für viele PV-Anlagen der ersten Stunde läuft ab 2021 die EEG-Förderung aus. Betreiber müssen sich schon 2019 überlegen, wie sie mit den Anlagen verfahren: verschrotten, weiterbetreiben, direktvermarkten oder selbst nutzen. Foto: Urbansky

Der Solar­deckel muss weg!

von | 6. Mai 2020

Es wird eng für den Ausbau der Erneu­er­baren Energien und für die Klima­ziele in Deutschland. Mit jedem Tag nähern wir uns dem Erreichen der Grenze von 52 GW-​PV-​Leistung und damit dem Ende der Vergütung für das Einspeisen erneu­er­barer Energien nach dem EEG. Immer mehr Solar-​Kunden scheuen vor Inves­ti­tionen zurück und warten lieber ab, da nicht klar ist, ob ihre Anlage noch gefördert wird.

Dabei hat die Politik den 52-​GW-​Deckel im Klima­paket 2019 eigentlich abge­schafft, jedoch wird die Umsetzung seitdem vertagt. Denn die Regie­rungs­ko­alition will ausschließlich einen gemein­samen Deal zusammen mit einer Windkraft-​Abstandsregelung. Diese liegt aber aufgrund regio­naler Beson­der­heiten noch in weiter Ferne. Leider führt das dazu, dass auch die Abschaffung des 52-​GW-​Deckels weiter „vertagt“ wird. Das verun­si­chert die Haus­be­sitzer, Betreiber, Händler, das Handwerk und gefährdet Arbeitsplätze.

Schon im Sommer könnte es soweit sein und die Betreiber von kleinen und mittleren Solar­an­lagen, welche mit einer festen Einspei­se­ver­gütung rechnen, erhalten kein Geld mehr. Eine Kata­strophe für ihre Finan­zie­rungs­mo­delle und ganz besonders auch für den weiteren Ausbau der Erneu­er­baren und das Erreichen der Klima­ziele in Deutschland. Das müssen wir verhindern.

Deshalb startet des Solar­spe­zialist SMA eine Kampagne, an dem sich auch die Energie­blogger beteiligen.

Wie entscheidend die Abschaffung des Deckels ist, machte BSW-​Hauptgeschäftsführer Carsten König deutlich: „Die Zeit läuft ab, um den Ausbau­deckel für neue Solar­dächer zu besei­tigen. Die Bundes­re­gierung darf Photo­voltaik und Windkraft nicht länger gegen­ein­ander ausspielen. „Der Verhand­lungs­poker zu Lasten des Klima­schutzes und auf dem Rücken der Solar­branche muss endlich ein Ende haben.“

In einem offenen Brief des BSW an das Berliner Kanz­leramt im April forderten mehr als 2.000 Unter­nehmen aus der Ener­gie­branche eine unver­züg­liche Strei­chung des 52-​GW-​PV-​Deckels. Doch auf einem Gipfel­treffen einigten sich die Vertreter von Bund und Ländern mal wieder nicht.

Mehr zu Aktion von SMA gibt es hier: https://​www​.sma​-sunny​.com/​d​e​r​-​p​v​-​d​e​c​k​e​l​-​m​u​s​s​-​j​e​t​z​t-weg/

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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