Smart Buildings versprechen eine Vereinfachung der Immobilienverwaltung und eine höhere Energieeffizienz. Für nahezu jede bauliche Komponente gibt es eine smarte Variante oder Nachrüstmöglichkeiten. Zwar setzen viele Hersteller auf eigene Standards. Funkbasierte Lösungen jedoch ermöglichen ein Zusammenschalten und gemeinsames Steuern aller Komponenten.
Smart Buildings ermöglichen neue Geschäftsmodelle. Doch bekannt ist das kaum. Bei der Erstellung einer Roadmap für die Energiewende, die vom Bundeswirtschaftsministerium und vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) initiiert wurde, gaben lediglich 33 % der Befragten aus dem Gewerbebereich an, über Smart-Building-Services Bescheid zu wissen. Und nur 24 % der Befragten war die Vermarktung industrieller oder gewerblicher Flexibilität ein Begriff. Dabei ist gerade dieses mögliche Geschäftsfeld sehr zukunftsträchtig für die Immobilienwirtschaft, denkt man etwa an Umnutzungen durch neue Mieter oder ähnliches. …
Inwieweit der Rollout von intelligenten Messsystemen (iMSys) zur Verbreitung von Smart-Home- und Smart-Building-Anwendungen beitragen könne, so die Autoren der Roadmap, müsse ebenfalls zunächst offenbleiben (siehe auch Immobilienwirtschaft, 4/2020, Seite 62 ff, Einstieg in die digitale Immobiliensteuerung?) Sowohl für den Smart-Home-Bereich als auch für die Wohnungswirtschaft seien bereits proprietäre Technologien für zahlreiche Anwendungsfälle verfügbar, die zu vergleichsweise geringen Kosten bereitgestellt werden könnten. Dem stünde allerdings noch ein zu geringes Kundeninteresse im Weg.
Smart Buildings haben es aufgrund des finanziellen Pragmatismus der Bauherren schwer.
Dieses mangelnde Kundeninteresse hat auch ein Pendant auf der Bauherrenseite. Hier herrsch kaum Interesse, Gebäude über des normativ und rechtlich nötige Maß hinaus mit Gebäudeautomation, der Voraussetzung für ein smartes Gebäude, auszustatten – sehr zum Verdruss der späteren Betreiber, denen etwa auch die möglichen Effizienzvorteile flöten gehen. …
Gekürzt. Geschrieben für Immobilienwirtschaft. Der vollständige Beitrag erschien in der Nummer 6/2020. Gratis testen unter https://www.haufe-immobilienwirtschaft.de/
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