Einbringung des Wärmetauschers. Foto: UHRIG GmbH

Abwas­ser­wärme: Effizient und mieterfreundlich

von | 5. November 2024

Die Wärme­wende in der Wohnungs­wirt­schaft ist immer auch eine soziale Frage. Daher sollten nur rege­ne­rative Wärme­quellen genutzt werden, die für die Mieter auch bezahlbar sind. Eine davon ist Abwärme, etwa aus Abwas­ser­ka­nälen oder Klär­an­lagen. Mehrere Projekte in ganz Deutschland zeigen, dass das funktioniert.

Ein Beispiel für die erfolg­reiche Nutzung von Abwärme aus der Kana­li­sation findet sich in Kirchheim/​Teck. Hier startet die dortige Kreis­bau­ge­nos­sen­schaft Kirchheim – Plochingen eG gemeinsam mit der UHRIG Energie GmbH das Bauvor­haben „Badwiesen 2030“. Mit einem Inves­ti­ti­ons­vo­lumen von 100 Millionen Euro handelt es sich aktuell nicht nur um das bisher größte Projekt der Kreis­bau­ge­nos­sen­schaft – es ist zudem ein Para­de­bei­spiel dafür, dass klima­freund­liche Quar­tiers­ent­wicklung auch unter schwie­rigen Bedin­gungen im Bestand möglich ist.

Im Rahmen des Projektes werden insgesamt acht bestehende Wohn­ge­bäude aus den 1960er Jahren saniert und um 117 Wohnungen erweitert. Die Maßnahmen umfassen Moder­ni­sie­rungen wie den Einbau von Fußbo­den­hei­zungen und Balkon­kraft­werken sowie die serielle Verkleidung der Altbau­fas­saden. Durch die Aufsto­ckung der Bestands­ge­bäude entsteht zusätz­licher, bezahl­barer Wohnraum im inner­städ­ti­schen Bereich ohne zusätz­lichen Flächen­ver­brauch. Entsie­gelte und begrünte Außen­flächen ersetzen die bishe­rigen Gara­genhöfe, was zur ökolo­gi­schen Aufwertung des Quartiers beiträgt.


Gekürzt. Geschrieben für DW Die Wohnungs­wirt­schaft. Der voll­ständige Beitrag erschien in der Nummer 11/​2024. Zum Abon­nement der Zeit­schrift Die Wohnungs­wirt­schaft geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
Wie man Hopfen klima­ge­recht trocknet

Wie man Hopfen klima­ge­recht trocknet

Forscher des Fraunhofer IGCV untersuchen nachhaltige Alternativen zur Hopfentrocknung. Für sie beginnt der Klimaschutz auch bei der Bierproduktion. Der Klimawandel macht auch vor Bayerns Hopfenbauern nicht Halt: Während Hitzeperioden, Wetterextreme und Trockenheit den...

Backbone oder Baustelle der Energiewende?

Backbone oder Baustelle der Energiewende?

Grüner Wasserstoff gilt als Hoffnungsträger der Energiewende – überall dort, wo Elektronen an ihre physikalischen oder wirtschaftlichen Grenzen stoßen und Moleküle unverzichtbar werden. Politische Programme sprechen vollmundig von einem Wasserstoffzeitalter. Der...

Backbone oder Baustelle der Energiewende?

Backbone oder Baustelle der Energiewende?

Grüner Wasserstoff gilt als Hoffnungsträger der Energiewende – überall dort, wo Elektronen an ihre physikalischen oder wirtschaftlichen Grenzen stoßen und Moleküle unverzichtbar werden. Politische Programme sprechen vollmundig von einem Wasserstoffzeitalter. Der...

„Es entsteht ein echter Markt für Speicher”

Es entsteht ein echter Markt für Speicher”

Ein Gespräch mit Arne Weinig, Geschäftsführer von Tauber Energy, über Marktdynamik, Netzengpässe und pragmatische Wachstumsstrategien. springerprofessional.de: Sie sind eigentlich Spezialist für großflächige Photovoltaik – inzwischen spielen Batteriespeicher bei Ihnen...