Edelstahl ist das beliebteste Material für das Nachrüsten von Kaminen. Foto: Raab

Kamin nach­rüsten: Schorn­stein­feger einbeziehen

von | 12. Januar 2018

Interview mit Alexis Gula, Vorstand für die Presse- und Öffent­lich­keits­arbeit des ZIV

Welche Fall­stricke lauern beim nach­träg­lichen Instal­lieren eines Festbrennstoffschornsteines?

Alexis Gula. Foto: ZIV

Alexis Gula. Foto: ZIV

Gula: Auf jeden Fall müssen alle Brand­schutz­an­for­de­rungen erfüllt werden. Insbe­sondere bei Edel­stahl­schorn­steinen, die außerhalb eines Gebäudes meist nach­träglich instal­liert werden, muss auf das Wärme­dämm­system geachtet werden, das sich meist nach einer ener­ge­ti­schen Sanierung an der Außenwand befindet. Wichtig ist auch, dass bestimmte Abstände zwischen der Schorn­stein­mündung des Schorn­steins und angren­zenden Nach­bar­ge­bäuden einge­halten werden. Der § 19 der 1. BImSchV regelt, welche Abstände und Höhen hier zu angren­zenden Fenstern oder Dach­auf­bauten einge­halten werden müssen. Somit werden Nach­bar­schafts­be­schwerden, bezug­nehmend auf Geruchs- und Rauch­be­läs­ti­gungen, vermieden.

Welche Art der Instal­lation empfiehlt ein Schornsteinfeger?

Das hängt von den örtlichen Gege­ben­heiten ab. Deswegen ist es immer ratsam, schon im Vorfeld den bevoll­mäch­tigten Bezirks­schorn­stein­feger eines Kehr­be­zirkes zu infor­mieren. Ihm kann der Planer die Baupläne zusenden und einen Termin vor Ort ausmachen, um fest­zu­legen, wo der ideale Platz für den Ofen und den Schorn­stein wäre. Außerdem sollte beachtet werden, welche Leistung der Kaminofen haben soll. Aber zu Ihrer Frage: Die varia­belste Variante ist sicher der außen verlegte Edel­stahl­schorn­stein. Wenn ein Haus aller­dings komplett umgebaut wird, kann auch über einen innen liegenden Schorn­stein nach­ge­dacht werden. Je nachdem, ob es der Platz­bedarf zulässt und es bautech­nisch möglich ist.

Kann ein Laie diese Arbeiten auch ausführen?

Davon raten wir generell ab. Es sollte immer ein Fach­hand­werker beauf­tragt werden. Nur dieser kennt sich mit den Brand­schutz­an­for­de­rungen aus und kann somit einen sicheren Betrieb der Feue­rungs­anlage gewährleisten. …


Gekürzt. Geschrie­ben für SBZ. Der Beitrag ist in der Ausgabe 19/​2017 zu lesen sowie hier online. Zum kos­ten­freien Pro­be­abo geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
Zu hohe Preise, zu viel Regu­la­torik für Power-​to‑X

Zu hohe Preise, zu viel Regu­la­torik für Power-​to‑X

Power-to-X(PtX)-Technologien ermöglichen die Umwandlung regenerativen Stroms in Wasserstoff, Methan oder synthetische Kraftstoffe. Doch Projekte in Deutschland scheitern immer wieder – durch bürokratische Hürden, hohe Produktpreise oder eine hinderliche Regulatorik....

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Das Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) legt ehrgeizige Ziele fest: Bis 2045 sollen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme treibhausgasneutral werden. Städte ab 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 Wärmepläne vorlegen, kleinere Kommunen bis...

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Das Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) legt ehrgeizige Ziele fest: Bis 2045 sollen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme treibhausgasneutral werden. Städte ab 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 Wärmepläne vorlegen, kleinere Kommunen bis...

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Das Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) legt ehrgeizige Ziele fest: Bis 2045 sollen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme treibhausgasneutral werden. Städte ab 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 Wärmepläne vorlegen, kleinere Kommunen bis...