Das Gebäude der Schnepf Planungsgruppe wird mittels Eisspeicher geheizt und gekühlt. Foto: Viessmann

Eisspeicher: Pfiffiges Energiekonzept

von | 9. April 2018

Immo­bilien, die sowohl geheizt als auch gekühlt werden müssen, eignen sich gut für den Einsatz von Eis-​Energiespeichern. Denn das Eis, das als natür­liches Abfall­produkt der Heiz­pe­riode anfällt, steht im Sommer zur kosten­freien Gebäu­de­kühlung zur Verfügung. Der folgende Beitrag zeigt ein Gebäude, in dem sich die Tech­no­logie bereits bewährt hat und günstige Betriebs­kosten sichert.

Eis-​Energiespeicher sind Primär­quel­len­speicher. Oder verein­facht gesagt: große Beton­be­hälter mit inte­griertem Wärme­tau­scher­system. Dieses ist wiederum an eine Wärme­pumpe ange­schlossen, die dem Wasser im Speicher Energie entzieht.

Dadurch sorgt sie dafür, dass die Tempe­ratur im Eis-​Energiespeicher langsam in Richtung Gefrier­punkt sinkt. Wird dieser erreicht, gefriert das 0 °C kalte Wasser zu 0 °C kaltem Eis. Dieser Phasen­übergang von flüssig zu fest setzt die soge­nannte Kris­tal­li­sa­ti­ons­en­ergie frei. Bekannt ist das Prinzip von den kleinen prak­ti­schen Hand­wär­me­kissen. Bei einem Eis-​Energiespeicher handelt es sich jedoch um ganz andere Dimen­sionen: Je Kilogramm Wasser sind 90 Wh gebunden, die via Kris­tal­li­sation frei­ge­setzt werden. Ein Eisspeicher mit nur 10 m³ Wasser kann also in etwa die gleiche Ener­gie­menge liefern wie 100 l Heizöl.

Im Winter vereist das Wasser im Spei­cher­be­hälter aufgrund des Wärme­entzugs durch die Wärme­pumpe. Wird im Sommer Kälte benötigt, beispiels­weise um Büro- oder Server­räume zu kühlen, steht das entstandene Eis kostenfrei zur Verfügung. Gleich­zeitig trägt der Wärme­eintrag aus dem Gebäude dazu bei, das Eis im Speicher wieder aufzu­tauen und den Eis-​Energiespeicher somit für die nächste Heiz­pe­riode einsatz­bereit zu machen. …


Gekürzt. Geschrie­ben für SBZ. Der voll­stän­dige Beitrag ist in der Ausgabe 06/​2018 zu lesen. Hier fin­det sich eine Online-​Fassung. Zum kos­ten­freien Pro­be­abo geht es hier.

Mit der Bedeu­tung einer anderen Heiz­tech­no­lo­gie für die Ener­gie­wende, der Wärm­pe­umpe, befas­sen sich die Blogger von ener​gie​zu​kunft​.eu hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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