Manchmal kommt es unverhofft. Die VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft (VNG AG) wird mit eigener Explorationstochter in der norwegischen Nordsee bei Öl fündig. Ganz so zufällig war der Fund natürlich nicht, ebenso wenig die Mengen, mit denen der Gaskonzern in den nächsten Jahren schwarze Zahlen schreiben will – trotz niedriger Ölpreise am Weltmarkt.
Ein Gespräch mit Hans-Joachim Polk, Vorstand Infrastruktur /Technik der VNG AG.
Brennstoffspiegel: War es das ursprüngliche Ziel, Öl in der Norwegischen See zu finden?
Polk: Es war für VNG und unsere norwegische Tochter VNG Norge keine Überraschung. Wir hatten viele Informationen vorliegen, waren also in einem sogenannten maturen Gebiet unterwegs, in dem klare Erkenntnisse darüber vorhanden sind, ob und wo Kohlenwasserstoffe vorkommen können. 2007 hat die VNG Norge begonnen, sich erfolgreich um die Zustellung von Lizenzen durch den norwegischen Staat zu bewerben. Wir haben also von vornherein in einem Gebiet mit guten Fundchancen für Öl gebohrt. Letztlich haben wir Erdöl und Erdgas gefunden. Ausschlaggebend für den Erfolg ist, dass man bei dieser Art Lagerstätte nicht zu früh mit der Gasförderung beginnt, sonst wird die Entölung schwierig. Solange Gas vorhanden ist, ist auch ein für die Ölförderung ausreichend hoher Druck da. Die Gaskappe kann erst sieben bis acht Jahre nach dem Öl gefördert werden.
Was war ausschlaggebend für den Fund?
Das geologische Konzept – also das Know-how der Mitarbeiter, eine professionelle technische Umsetzung und ein kleines bisschen Glück waren letztlich für den Erfolg verantwortlich. Bei Explorationsbohrungen ist man nie sicher, ob und wieviel man findet. Diese Bohrungen haben Erfolgswahrscheinlichkeiten von deutlich unter 100 Prozent. Insofern ist es wichtig, ein ausgewogenes Portfolio an Explorationsprojekten zu haben sowie ein ausgereiftes Konzept zu entwickeln, wenn man fündig geworden ist.
Um welche Felder und Ölmengen handelt es sich?
Die VNG Norge ist derzeit an fünf produzierenden Feldern beteiligt. Feste Eckpfeiler bilden die langjährig produzierenden Felder Hyme, Njord, Draugen und Brage. Seit Dezember 2016 gehört das neu erschlossene Öl- und Gasfeld Ivar Aasen dazu. Derzeit sind die VNG Norge und die dänische Tochter VNG Danmark an drei Feldesentwicklungen beteiligt. Dazu gehören die Felder Bauge, Solsort und Pil & Bue. Insgesamt fördern wir etwa 4.500 Barrel Erdöläquivalent pro Tag. …
Welchen Minimum-Preis am Weltmarkt muss VNG Norge erzielen, damit die Förderung profitabel bleibt?
Mit dem derzeitigen Preisniveau können wir gut leben. Seit 2014 und der Zeit nach dem Öl-Preisverfall haben wir uns zukunftsfähig aufgestellt. Bei neuen Projekten verfolgen wir rasch das Ziel, dass die Wirtschaftlichkeit auch bei Ölpreisen unter 50 Dollar gegeben ist. …
Gekürzt. Geschrieben für Brennstoffspiegel. Der vollständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 04/2018 zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo geht es hier.
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