Die Nutzung von Abwärme in der Industrie verbessert die Energieeffizienz und reduziert Treibhausgasemissionen. In vielen Produktionsprozessen wird jedoch immer noch ein Großteil der Abwärme ungenutzt an die Umgebung abgegeben. Mit dem richtigen Konzept kann diese Energiequelle sowohl technisch als auch wirtschaftlich erschlossen werden. Das Energieeffizienzgesetz (EnEfG) spielt hierbei eine zentrale Rolle, da es Unternehmen dazu verpflichtet, Abwärmepotenziale systematisch zu erfassen, zu veröffentlichen und möglichst effektiv zu nutzen.
Industrielle Abwärme ist in der Regel an die Lebensdauer oder den Produktionszyklus des jeweiligen Unternehmens gekoppelt. Schließt der Betrieb oder verändert sich der Produktionsprozess, kann die Abwärmequelle wegfallen, was die Versorgungssicherheit etwa eines Fernwärmenetzes für externe Wärmekunden gefährden könnte. Solche Risiken stellen die langfristigen Planungen und Vertragsgestaltungen vor Herausforderungen.
Auch die Konsistenz und Qualität der Abwärme kann Schwankungen unterliegen, die der Art der industriellen Produktion geschuldet sind. Neben der Temperatur ist auch die Dynamik der Abwärmebereitstellung (Jahres‑, Monats‑, Wochen- und Tagesprofile) entscheidend, da sie die Wirtschaftlichkeit der Nutzung beeinflusst. Dies erfordert zusätzliche technische Maßnahmen, wie die Integration von Speichern oder ergänzenden grundlastfähigen Wärmequellen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.…
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