Der Passivhausstandard hat für Wohnungsunternehmen einen sehr großen Vorteil: Die Nebenkosten bleiben übersichtlich. Fallen sie mal aus, was im sozialen Wohnungsbau ja durchaus vorkommt, ist der Schaden übersichtlich – und das bei optimalen Klimaschutz.
Dieser Philosophie verschreibt sich schon seit einigen Jahren die Neue Heimat Tirol aus Innsbruck. Aktuell realisiert sie das größte Passivhaus Österreichs – natürlich ein Mietwohnungsbau.
Am Innsbrucker Lodenareal entsteht derzeit der erste echte mehrgeschossige Passivhauskomplex im Bundesland Tirol. Errichtet wird es von der Neuen Heimat Tirol (NHT), einem in Innsbruck ansässigen Projektentwickler und Großvermieter auch im sozialen Wohnungsbau. 354 Wohnungen entstehen. Hauptbeweggrund war, die Nebenkosten für die Wohnungen so niedrig wie möglich zu halten. Und das geht sehr gut mit dem Passivhausstandard.
Gerade vor dem Hintergrund steigender Heiz- und Stromkosten, von denen eine zahlungsschwache Klientel besonders betroffen ist, werden so Zahlungsausfälle minimiert und Missstimmungen zwischen Vermieter und Mieter von vornherein vermieden. …
Das Lodenareal kommt auf Heizkosten von weniger als 10 kWh pro Jahr und Quadratmeter. Zum Vergleich: In einem Passivhaus dürften es sogar 15 kWh sein, eine Mitwohnung im Niedrigenergiehausstandard kommt auf gut 70 kWh und im Altbaubestand auf über 100 kWh. Der Minderverbrauch entspricht einer Einsparung bei den Brennstoffen, hier Pellets und Erdgas, von 75 Prozent. …
NHT ist Passivhauspionier
Für das Wohnungsunternehmen ist das Passivhaus jedoch kein Neuland. Bei dieser Größenordnung wäre das auch gewagt. Zuvor wurde mit zwei passivhausnahen Projekten Erfahrungen gesammelt: am Innsbrucker Mitterweg, die 1997 fertiggestellt wurde und einen Energieaufwand von 21 kWh/m²a hat, sowie und in Lohbach, das drei Jahre später fertig wurde und 20 kWh je Quadratmeter und Jahr aufweist. …
Gekürzt. Geschrieben für Die Wohnungswirtschaft. Der vollständige Beitrag erschien in der Nummer 04/2017. Zum Abonnement der Zeitschrift Die Wohnungswirtschaft geht es hier.
Ein Beitrag, wie die Zukunft der Wärmenetze aussehen könnte, haben meine Energieblogger-Kollegen von Ecoquent Positions hier verfasst.
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