Platz zum Aufstellen einer Luft-Wasser-Wärmepumpe findet sich immer. Er muss nur weit genug weg vom Nachbarn sein. Foto: Urbansky

Wärme­pumpe: So lohnt sich der Einstieg für Installateure

von | 22. August 2017

Wärme­pumpen domi­nieren im privaten Wohnungs­neubau nach Erdgas die Wärme­er­zeuger. Allein das sollte Anlass für Über­le­gungen sein, ob man in das Geschäft mit Wärme­pumpen einsteigt. Aber auch im Bestand werden immer mehr Lösungen der strom­ba­sierten Wärme­er­zeugung nachgefragt. 

Der Beitrag erklärt, was Instal­la­teure beachten sollten, wenn sie sich in Zukunft nicht nur mit Gas und Heizöl, sondern auch mit Wärme­pumpen befassen wollen.

Ab März nächsten Jahres wird die neue VDI-​Richtlinie 4645 im Weißdruck vorliegen. Sie regelt die Planung und Dimen­sio­nierung von Heizungs­an­lagen mit Wärme­pumpen in Ein- und Mehr­fa­mi­li­en­häusern. Alle Hinweise dieses Beitrags sind auf die neue VDI-​Richtlinie hin zu überprüfen.

Jedes dritte in einem deutschen Neubauhaus einge­baute Wärme­gerät ist eine Wärme­pumpe. Verlässt sich ein SHK-​Meister weiterhin auf Öl und Gas, verzichtet er auf einen Großteil des möglichen Geschäfts. Effi­ziente Heiz­geräte werden so gut wie noch nie vom Staat via Markt­an­reiz­pro­gramm (MAP), Anreiz­pro­gramm Erneu­erbare Energien (APEE) sowie durch Programme der KfW Banken­gruppe gefördert.

Das Heizgerät, das am meisten davon profi­tiert, ist die Wärme­pumpe. 2016 sprang die Zahl der verkauften Geräte um 17 % auf über 66 000, das Gros davon Luft-​Wasser-​Wärmepumpen, wie sie meist in Ein- oder Zwei­fa­mi­li­en­häusern zum Einsatz kommen. Auch Erdwär­me­pumpen stiegen erstmals seit 2008 wieder signi­fikant im Absatz an. Und 2017 deutet sich eine ähnliche Entwicklung an. Das hat seine Gründe. „Mit der Wärme­pumpe kann man nicht nur bequem die gesetz­lichen Anfor­de­rungen von heute erfüllen, sondern auch die von morgen“, rechnet Tony Krönert, Geschäfts­führer der BWP Marketing & Service GmbH. …

Drei Gewerke gefragt

Aller­dings bedeutet die Beschäf­tigung mit der Wärme­pumpe eine Beschäf­tigung mit drei Gewerken:

Zum Ersten ist das die SHK-​Technik, zum Zweiten die Elek­tro­technik. „Der SHK-​Handwerker hat einen eigenen Mitar­beiter, der geprüfter Elek­triker ist, oder er beauf­tragt ein externes Unter­nehmen für diese Arbeiten. Sollte der SHK-​Handwerker die Arbeiten selbst­ständig ausführen wollen, kann er einen Mitar­beiter zur Elek­tro­fach­kraft weiter­bilden lassen. …

Und weil die Wärme­pumpe mehr kann als nur heizen, kommt als Drittes die Kälte­technik dazu, jeden­falls wenn sie im Sommer die vier Wände kühlen soll, die sie im Winter wärmt. Unter­schieden wird bei den Wärme­pumpen zwischen aktiver und passiver Kühlung. Bei der ersten Variante läuft im Kälte­kreis der Verdichter mit und bei der zweiten Variante läuft der Verdichter nicht mit. Da die Kühllast komplett über die Senke abge­fahren wird, benötigt der Hand­werker keine weitere Quali­fi­kation zum Thema Kühlen mit einer Sole-​Wasser-​Wärmepumpe, da die Kühlung hier passiv erfolgt. Den Kälte­schein benötigt man hingegen für Splitgeräte. …


Gekürzt. Geschrieben für SBZ. Der voll­stän­dige Beitrag ist in der Ausgabe 14/​2017 zu lesen. Hier findet sich eine Online-​Fassung. Zum kos­ten­freien Probeabo geht es hier.

Mit der Bedeutung der Wärm­peumpe für die Ener­gie­wende befassen sich die Blogger von ener​gie​zu​kunft​.eu hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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