Interview mit Dr.-Ing. Matthias Wagnitz, Referent für Energie- und Wärmetechnik beim ZVSHK
SBZ: Warum sollte ein Handwerker, wenn er es bisher noch nicht getan hat, auf Wärmepumpen setzen?
Matthias Wagnitz: Es spricht einiges dafür, dass fossile Wärmeerzeuger immer weniger und Wärmepumpen immer mehr installiert werden. Es wird zwar keinen Austausch zu 100 % geben, aber wenn ich weiter Wärmeerzeuger in großer Zahl verkaufen will, führt an der Wärmepumpe kein Weg vorbei.
Welche grundsätzlichen Unterschiede gibt es bei Planung und Installation von Wärmepumpen zu Gas- oder Ölkesseln?
Erst einmal zu den Gemeinsamkeiten: Eine vernünftige Planung muss sich immer um die Systemtemperatur kümmern und für Optimierung sorgen, etwa mit einem hydraulischen Abgleich. Nun zu den Unterschieden: Bei Luft-Wasser-Wärmepumpen kommt noch der Schallschutz hinzu, bei Sole-Wasser-Wärmepumpen die Genehmigungen für Erdarbeiten oder Bohrungen. Wenn ich die Wärmepumpe draußen aufstelle, brauche ich eine Art Fundament. Dann sollte die Jahresarbeitszahl passen. Dazu kann auch ein hydraulischer Abgleich dienen. …
Wie sieht die Wertschöpfung für den Handwerker aus im Vergleich zur Installation von Gas- oder Ölkesseln?
Die Wertschöpfung ist höher, da ich einen höheren Materialanteil habe. Und am Material verdient der Handwerker Geld. Der Planungsaufwand steigt im Vergleich zu einem herkömmlichen Kesseltausch. Und der Montageaufwand ist gegenüber einem wandhängendem Gas-Brennwertgerät natürlich auch höher. Bei der Wartung hingegen gibt es etwas weniger zu tun. Die JAZ sollte überprüft werden. Bei luftgeführten Systemen muss auch mal das Gebläse gereinigt und bei solegeführten der Frostschutz gecheckt werden.
Sollten Handwerker oder Planer zuerst wegen der einfacheren Installation mit Luft-Wasser-Wärmepumpen einsteigen?
Fehler kann man bei allen neuen Techniken machen. Bei der Luft-Wasser-Wärmepumpe ist die Höhe eines Schadens durch fehlerhafte Planung geringer, dafür schafft man sich eventuell Probleme mit schallempfindlichen Nachbarn. …
Gekürzt. Geschrieben für SBZ. Der vollständige Beitrag ist in der Ausgabe 14/2017 zu lesen. Hier findet sich eine Online-Fassung. Zum kostenfreien Probeabo geht es hier.
Mit der Bedeutung der Wärmpeumpe für die Energiewende befassen sich die Blogger von energiezukunft.eu hier.
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