Von der Stromschleuder zur US-Ökostrom-Hauptstadt: Las Vegas. Foto: sgruendling / pixelio.de

Las Vegas leuchtet „Grün“

von | 27. November 2017

Las Vegas setzt immer weiter auf erneu­erbare Energien und die glit­zernder Spieler-​Stadt, wird immer mehr „grün“ leuchten – die großen Casinos gehen mit gutem Beispiel voran.

Casinos beginnen „Grüne Energie“ zu nutzen – hier sind die Gründe dafür

Weih­nachten in Las Vegas verbringen, das klingt super, doch viele haben dafür nicht die Möglich­keiten. Doch auch sie müssen nicht auf die Glit­zerwelt der Casinos verzichten, das zeigt onli​ne​ca​si​noinfo​.de auf.

Doch zurück nach Las Vegas, wo die Casino-​Betreiber nun auf erneu­erbare Energien setzen und die Glitzer-​Metropole zu einer der größten Ökostrom-​Städte der USA machen. Das Solar­kraftwerk „Boulder Solar 1“ erzeugt aller­dings nur den Strom für die öffent­lichen Gebäude der Stadt und nicht die Casinos, Hotels und Restau­rants, die zu den größten Abnehmern zählen. Doch auch hier ist Las Vegas auf dem Vormarsch, denn die großen Betreiber wie MGM und Wynn beispiels­weise, errichten Solar Panels auf ihren Dächern, um so Strom­kosten einzu­sparen und zugleich Strom an den größten Versorger zu verkaufen, und zudem gibt es noch weitere gute Gründe um erneu­erbare Energien zu nutzen:

  • Nach mensch­lichen Maßstäben sind die erneu­er­baren Energien unerschöpflich.
  • Es fallen keine Kosten für Brenn­stoffe bei deren Nutzung an (außer bei Bioenergie)
  • Es wird eine dauer­hafte Preis­sta­bi­lität geboten.
  • Bei der Nutzung von erneu­er­baren Energien handelt es sich um aktiven Umwelt- und Klima­schutz, da Emis­sionen kaum entstehen. Das gilt nicht nur für Treib­hausgase, sondern auch für andere Schadstoffe.
  • Für Mensch und Umwelt entstehen keine Schäden durch den Brennstoff-​Abbau (wie bspw. bei der Förderung von Öl, wie bspw. Tanker­un­glücke oder beim Abbau von Braun­kohle durch die Verwüstung von Land­strichen und der Umsiedlung der Anwohner).
  • Die Erzeugung der erneu­er­baren Energien erfolgt regional und dezentral. Von der Wert­schöpfung, die durch die Strom­erzeugung entsteht, profi­tieren viele Menschen vor Ort.
  • Bei erneu­er­baren Energien handelt es sich um heimische Ressourcen. Durch die Nutzung wird die Abhän­gigkeit von Öl- und Gaslie­fe­rungen aus politisch insta­bilen Regionen vermindert.

Die Ener­gie­ein­sparung in Las Vegas zeigt Erfolge

Bereits seit mehreren Jahren bemühen sich die Stadt­oberen darum, Energie in dem Spie­ler­pa­radies einzu­sparen und das nun mit Erfolg. So ist der Strom­ver­brauch der gesamten Stadt um fast ein Drittel gesunken und mit der Umstellung der Casinos auf Ökostrom wird der Ener­gie­ver­brauch weiter sinken. Der CO2-​Fußabdruck ist heute dank der Umstellung auf die erneu­er­baren Energien nur noch so groß wie 1950, bevor der Boom in Las Vegas begann.

Doch dafür steht das Ener­gie­vorbild vor einem ganz anderen und neuen Problem: Wasser! Zu 90 % bezieht die Wüsten­stadt ihr Wasser und Trink­wasser aus dem Lake Mead. Voll­ständig gefüllt war der Stausee zum letzten Mal 1999 und seitdem sank der Wasser­spiegel um mehr als 30 Meter. Dieser Fakt veran­lasste die Großstadt aufgrund der Trinkwasser-​Knappheit, der durch die rasche Bevölkerungs-​Explosion, dem expan­dierten Tourismus und der Wasser­ver­geudung entstand, drei Water-​Waste-​Investigators im Las-​Vegas-​Valley-​Water-​District einzustellen.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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