Die Umstellung von niederkalorischem L‑Gas, vorrangig aus der niederländischen Provinz Groningen, auf höherkalorisches H‑Gas aus Norwegen und Russland geht in den betroffenen nordwestdeutschen Regionen voran. Corona führte zu keinen größeren Verzögerungen. Hingegen müssen einige technische Schwierigkeiten gemeistert werden.
Technisch gesehen müssen bei jedem Endgerät, das bisher L‑Gas verbrennt, die Brennerdüsen auf den höheren Brennwert des H‑Gases umgestellt werden – eine Sisyphusarbeit. Dafür können bis zu drei Vor-Ort-Termine nötig werden: zunächst eine Bestandsaufnahme, dann eine technische Anpassung der Geräte auf H‑Gas, gegebenenfalls mit Hilfe von Ersatzteilen wie etwa neuen Düsen. Und schließlich erfolgen Stichproben zur Qualitätsprüfung.
Jährlich 500.000 Geräte sollen umgerüstet werden, bis 2029 insgesamt fünf Millionen Geräte. Ab diesem Zeitpunkt wird kein niederländisches L‑Gas mehr geliefert. Betroffen sind Regionen in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Nord-Hessen und zu geringen Teilen in Sachsen-Anhalt.
Mittendrin sitzt der Oldenburger Netzbetreiber EWE NETZ. Derzeit sind 140 Gasmonteure im Einsatz, in zwei Jahren sollen es 200 sein. Gestartet wurde 2019 mit der Umrüstung an der Hamburger Stadtgrenze, diese soll nach und nach bis zur niederländischen Grenze vorangetrieben werden. Insgesamt müssen im Versorgungsgebiet 700.000 Geräte umgerüstet werden.
Doch im März 2020 brach Corona herein – und hätte die planmäßige Umstellung durcheinanderbringen können. Krankheit, Verbot von Hausbesuchen – mögliche Gründe für Behinderungen wären vielfältig. …
Gekürzt. Geschrieben für Energie&Management. Erschienen in der Ausgabe 18/2020. Der vollständige Beitrag ist nur dort zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo, dem Artikelkauf oder den verschiedenen Abonnement-Paketen geht es hier.
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