Die Wohnanlage Spitalstadt Eichstätt nutzt Wärmerückgewinnung: Die Lüftungsgeräte befinden sich direkt in den Außenwänden und fügen sich harmonisch ein. Gesteuert werden sie individuell von jeder Wohnung aus. Foto: Tecalor

Abwär­me­nutzung sollte ein Muss sein

von | 8. März 2021

Die Nutzung von Abwärme aus dem Wohnraum, in dem sie konti­nu­ierlich entsteht, sollte Standard sein. Doch das ist sie keineswegs. Forscher der Uni Stuttgart haben zwar ermittelt, dass 25 Prozent aller Wohn­ge­bäude in Europa eine Lüftungs­anlage nutzen. 

Doch nur 1,5 Prozent fangen dabei auch die Wärme, die ins Freie flüchten will, wieder ein. Dabei gibt es inzwi­schen mehrere tech­no­lo­gische, effi­ziente und bezahlbare Wege für die Nutzung der sonst sinnlos ins Freie gepus­teten Wärme – auch zum Nach­rüsten bestehender Anlagen.

Lüftungs­an­lagen sind insbe­sondere im Gewerbe- und Indus­trie­be­reich ein Muss. Selbst Büro­ge­bäude sind mit diesen Raum­luft­tech­ni­schen Anlagen, kurz RLT genannt, ausge­stattet. Die Erklärung ist simpel: Sie garan­tieren hohe Einspar­po­ten­ziale im Wärme­en­er­gie­ver­brauch und damit einen Return on Investment nach meist nur wenigen Monaten. …

Interesse in Wohnungs­wirt­schaft noch gering

In der Wohnungs­wirt­schaft …, wo die Wärme­kosten letztlich umgelegt werden und weder Verwalter noch Eigen­tümer etwas von den Einspa­rungen haben (außer even­tuelle niedrige Neben­kosten, die eine Vermietung leichter machen – aber beim derzei­tigen Nach­fra­ge­markt eher irrelevant), ist dies – noch – kein Argument.

Dennoch ist ein Umdenken zu beob­achten. Der Bundes­verband der Deutschen Heizungs­in­dustrie (BDH) zählte 2019 bezogen auf das Vorjahr zwar 49.000 zentrale Lüftungs­an­lagen oder vier Prozent weniger. Bei den für den Wohnungs­markt wichtigen dezen­tralen Lüftungs­an­lagen waren es hingegen 215.000 Anlagen oder neun Prozent mehr. …


Gekürzt. Geschrie­ben für IVV. Erschie­nen in der Ausgabe 03/​2021. Der vollstän­dige Beitrag ist nur dort zu lesen. Zu einer kos­ten­freien Pro­be­ausgabe und zum IVV-​Newsletter geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
Zu hohe Preise, zu viel Regu­la­torik für Power-​to‑X

Zu hohe Preise, zu viel Regu­la­torik für Power-​to‑X

Power-to-X(PtX)-Technologien ermöglichen die Umwandlung regenerativen Stroms in Wasserstoff, Methan oder synthetische Kraftstoffe. Doch Projekte in Deutschland scheitern immer wieder – durch bürokratische Hürden, hohe Produktpreise oder eine hinderliche Regulatorik....

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Das Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) legt ehrgeizige Ziele fest: Bis 2045 sollen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme treibhausgasneutral werden. Städte ab 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 Wärmepläne vorlegen, kleinere Kommunen bis...

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Das Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) legt ehrgeizige Ziele fest: Bis 2045 sollen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme treibhausgasneutral werden. Städte ab 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 Wärmepläne vorlegen, kleinere Kommunen bis...

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Das Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) legt ehrgeizige Ziele fest: Bis 2045 sollen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme treibhausgasneutral werden. Städte ab 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 Wärmepläne vorlegen, kleinere Kommunen bis...