Die Wärmewende in der Wohnungswirtschaft ist immer auch eine soziale Frage. Daher sollten nur regenerative Wärmequellen genutzt werden, die für die Mieter auch bezahlbar sind. Eine davon ist Abwärme, etwa aus Abwasserkanälen oder Kläranlagen. Mehrere Projekte in ganz Deutschland zeigen, dass das funktioniert.
Ein Beispiel für die erfolgreiche Nutzung von Abwärme aus der Kanalisation findet sich in Kirchheim/Teck. Hier startet die dortige Kreisbaugenossenschaft Kirchheim – Plochingen eG gemeinsam mit der UHRIG Energie GmbH das Bauvorhaben „Badwiesen 2030“. Mit einem Investitionsvolumen von 100 Millionen Euro handelt es sich aktuell nicht nur um das bisher größte Projekt der Kreisbaugenossenschaft – es ist zudem ein Paradebeispiel dafür, dass klimafreundliche Quartiersentwicklung auch unter schwierigen Bedingungen im Bestand möglich ist.
Im Rahmen des Projektes werden insgesamt acht bestehende Wohngebäude aus den 1960er Jahren saniert und um 117 Wohnungen erweitert. Die Maßnahmen umfassen Modernisierungen wie den Einbau von Fußbodenheizungen und Balkonkraftwerken sowie die serielle Verkleidung der Altbaufassaden. Durch die Aufstockung der Bestandsgebäude entsteht zusätzlicher, bezahlbarer Wohnraum im innerstädtischen Bereich ohne zusätzlichen Flächenverbrauch. Entsiegelte und begrünte Außenflächen ersetzen die bisherigen Garagenhöfe, was zur ökologischen Aufwertung des Quartiers beiträgt.
Gekürzt. Geschrieben für DW Die Wohnungswirtschaft. Der vollständige Beitrag erschien in der Nummer 11/2024. Zum Abonnement der Zeitschrift Die Wohnungswirtschaft geht es hier.
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