Nach einem Bericht des Handelsblattes dämpft Norwegen die Hoffnung, kurz- oder mittelfristig Ersatz für russische Erdgaslieferungen zu bieten. „Wir können und werden unsere Gasproduktion kurzfristig steigern, aber nicht sehr stark”, sagte Norwegens Energieminister Tord Lien gegenüber dem Blatt.
Zwar werde sein Land bis 2020 seine Förderung von derzeit 110 Milliarden Kubikmeter auf dann 130 MillionenKubikmeter steigern. Doch selbst diese Steigerung könnte den deutschen Bedarf nicht decken.
Deutschland verbraucht jährlich rund 100 Milliarden Kubikmeter. Aktuell kommen davon 42 Prozent aus russischen Quellen (Angaben nach Monatsbericht des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, BAFA, für Januar 2014). Norwegen steuert derzeit rund 21 Prozent zur deutschen Versorgung bei. Das bedeutet, dass bei einem kompletten Ersatz russischer Quellen die norwegische Option diese nicht einmal zur Hälfte ersetzen könnte. Und selbst dies ist mehr als unwahrscheinlich, da Norwegen mehrere EU-Länder beliefert.
Geschrieben für Bund der Energieverbraucher. Originalbeitrag hier.
Foto: VNG/Dirk Brzoska
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