Das System Ölheizung kann nicht nur auf Basis von Heizöl arbeiten. In den Fokus der neuen Brennstoffe rückt auch Pyrolyseöl, das bei der Aufbereitung von Biomasse für energetische Zwecke entsteht. Das OWI testet derzeit, inwieweit diese Öle direkt in einer Ölheizung genutzt werden können.
Gerade XtL-Kraftstoffe wie eben Pyrolyseöl stellen die Entwickler vor neue Herausforderungen. Werden Gräser, Rinden oder biogene Abfälle als Ausgangsstoffe zur Herstellung eingesetzt, muss daraus ein möglichst homogenes Crude entstehen, das später zu einsatzbereiten Brennstoffen weiterverarbeitet werden kann. Eines der Verfahren zur Crude-Herstellung ist die Schnellpyrolyse. „Das dabei entstehende Öl muss so weit entwickelt sein, dass es möglichst gleichbleibende Eigenschaften und Qualitäten aufweist“, erklärt Wilfried Plum vom Oel-Waerme-Institut in Herzogenrath (OWI). Trotzdem unterscheiden sich die Eigenschaften von Heizöl und Schnell-Pyrolyse-Bio-Öl (Fast Pyrolysis Bio Oil, FPBO) erheblich, so dass Änderungen an der Heizungstechnik erforderlich sind. Im Fokus des EU-Forschungsprojekts „Residue2Heat“ standen am OWI daher die Entwicklung eines Brenners und einer Gemischaufbereitung für ein Brennwert-Heizsystem …
Aktuell ist OWI an dem internationalen Forschungsprojekt „SmartCHP“ beteiligt, das aufbauend auf den Ergebnissen von „Residue2Heat“ Pyrolyseöl für die Kraft-Wärme-Kopplung nutzbar machen will. Dafür wird ein bestehender Dieselmotor mit mehr als 40 Prozent Wirkungsgrad technisch für den Betrieb mit Pyrolyseöl ertüchtigt. Der Motor wird auf hohe Flexibilität ausgelegt, wodurch er problemlos mit unterschiedlichen Lasten zu betreiben sein soll und je nach Bedarf mehr Strom oder mehr Wärme erzeugen kann. Möglich wird dies durch die Integration eines zusätzlichen, FPBO-betriebenen Heizkessels. Motor und Heizkessel sind zudem in ein System erneuerbarer Energietechnik integriert und springen nur dann ein, wenn fluktuierende Wind- und Solarenergie nicht ausreichend zur Verfügung stehen. Ziel ist es, eine Demo-Anlage zu bauen, die bis zu 500 Stunden lang am Stück betrieben wird. …
Gekürzt. Geschrieben für Brennstoffspiegel. Der vollständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 03/2020 zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo geht es hier.
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