Smart gemangt: Das Projekt ‚GrowSmarter‘ in der Kölner Stegerwaldsiedlung. Foto: ASWG

Smart Cities – viele Köche machen einen guten Brei

von | 7. April 2020

Smarten Quar­tieren und deren Ausformung als smarte Städte gehört die Zukunft. Selbst die Bundes­re­gierung bedenkt sie mit beson­deren Förder­maß­nahmen. Anders als bei bishe­rigen Baupro­jekten bedarf es hier der Einbindung vieler – und vor allem gleich­be­rech­tigter – Partner. Denn ohne Versorger, Mobi­li­täts­an­bieter, Vermieter und Betreiber gibt es keine intel­li­genten Lösungen.

Vorreiter in Sachen smarter Quartiere ist Mannheim: Die Stadt steht schlichtweg für modernes Bauen. Auf dem Gelände der ehema­ligen Franklin-​Kasernen der US-​Armee entsteht ein Vorzei­ge­projekt, in dem eigene Ener­gie­er­zeugung, Mobilität und soziales Wohnen mitein­ander verwoben werden (siehe auch DW 5/​2019, Zusammen denken wir Mobilität neu, Seite 13 f.).

Dort wird ein Wohn­projekt 9.000 Menschen Obdach bieten. E‑Mobilität ist fester Bestandteil, nicht nur mit E‑Autos, sondern auch mit elek­tri­schen Lasten­rädern oder Fahr­rädern. Alle können via Carsharing bei der Verwaltung des Quartiers gemietet werden. Eine 400 m3 große PV-​Anlage auf dem Dach des Quar­tiers­ma­nage­ments sorgt für ausrei­chend Strom zum Tanken. Die monat­liche Flatrate kostet lediglich 30 Euro – so viel wie ein Stellplatz.

Doch auch im 60 Kilometer entfernten Kaiser­lautern wird derzeit viel gebaut – auf dem Gelände des einst welt­be­rühmten Nähma­schi­nen­her­stellers Pfaff. Das Quartier soll sich zu großen Teilen selbst mit Energie versorgen, Haupt­träger dafür sind PV-​Module an Dächern und Fassaden. Deren Strom wird sowohl in Groß­bat­terien auf Quar­tiers­ebene als auch in den einzelnen Gebäuden in Haus­spei­chern einge­lagert, um abends oder bei trübem Wetter abrufbar zu sein. Möglich ist dies nur durch ein intel­li­gentes Netz, ein Smart Grid, das zudem für die E‑Mobilität soge­nanntes bidi­rek­tio­nales Laden ermög­licht. Die Auto­bat­terien dienen, falls sie nicht gebraucht werden, ebenfalls als Stromquelle. …


Gekürzt. Geschrie­ben für DW Die Woh­nungs­wirt­schaft. Der voll­stän­dige Beitrag erschien in der Nummer 04/​2020. Zum Abon­ne­ment der Zeit­schrift Die Woh­nungs­wirt­schaft geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
Zu hohe Preise, zu viel Regu­la­torik für Power-​to‑X

Zu hohe Preise, zu viel Regu­la­torik für Power-​to‑X

Power-to-X(PtX)-Technologien ermöglichen die Umwandlung regenerativen Stroms in Wasserstoff, Methan oder synthetische Kraftstoffe. Doch Projekte in Deutschland scheitern immer wieder – durch bürokratische Hürden, hohe Produktpreise oder eine hinderliche Regulatorik....

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Das Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) legt ehrgeizige Ziele fest: Bis 2045 sollen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme treibhausgasneutral werden. Städte ab 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 Wärmepläne vorlegen, kleinere Kommunen bis...

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Das Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) legt ehrgeizige Ziele fest: Bis 2045 sollen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme treibhausgasneutral werden. Städte ab 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 Wärmepläne vorlegen, kleinere Kommunen bis...

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Kommunale Wärme­pläne starten – mit vielen Unsicherheiten

Das Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) legt ehrgeizige Ziele fest: Bis 2045 sollen Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme treibhausgasneutral werden. Städte ab 100.000 Einwohnern müssen bis 2026 Wärmepläne vorlegen, kleinere Kommunen bis...