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Immo­bi­li­en­branche darf nicht einseitig Kosten der E‑Mobilität tragen“

von | 16. September 2020

Interview mit Maria Hill, Vorsit­zende des ZIA-​Ausschusses Energie und Gebäu­de­technik und als Director of Sustaina­bility & Internal Services der ECE für Elek­tro­mo­bi­lität zuständig

IW: Ist das GEIG eher ein Sturm im Wasserglas bei der derzeit geringen Anzahl an E‑Autos?

Hill: Zuerst einmal: Die Klima­schutz­ziele sind richtig und wichtig und wir als ZIA begleiten deren Umsetzung sehr konstruktiv. Das GEIG setzt entspre­chende EU-​Vorgaben für die Lade­infra­struktur um. Wir fordern aber die 1:1‑Umsetzung der EU-​Vorgaben und keine zusätz­liche Verschärfung für Deutschland. Bisher erfolgte der Ausbau sukzessive nach Bedarf. Das liegt zum einen an der geringen Anzahl der E‑Autos und an der Dynamik, die in der Technik des Ladens besteht. Deswegen ist auch eine weiter­füh­rende Ordnungs­po­litik kontra­pro­duktiv und stört eher sich entwi­ckelnde Geschäfts­mo­delle. Ein Beispiel dafür haben wir im eigenen Unter­nehmen: Wir haben zwar E‑Ladesäulen für Kunden einge­richtet. Diese wurden aber über Jahre nicht genutzt. Jetzt, mit den Kauf­prämien, wird sich das aber über die Dienst­wagen regeln. Weil deutlich mehr Fahrzeuge in den Markt kommen, wird auch der Markt entspre­chend reagieren.

Also passt alles?

Nein. Derzeit sieht es so aus, als ob gerade von uns, der Immo­bi­li­en­wirt­schaft, zu viel gefordert und zu wenig gefördert wird. Die Förde­rungen gelangen fast ausschließlich in die Hände der Hersteller von Lade­infra­struktur, Batterien und E‑Autos – hier fehlt aktuell noch eine Säule. …


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Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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