Wasserstoff kann zwar technisch durch Gasleitungen in den Verteilneten fließen, jedoch ist er zu teuer, um im sozial konnotierten Wärmemarkt bestehen zu können. Foto: Frank Urbansky

Wasser­stoffdorf hat Erdgasnetz im Blick

von | 27. Januar 2022

Wasser­stoff wird eine der zentralen Lösungen der Ener­gie­wende sein. Nicht überall, aber in einigen Bereichen auf jeden Fall. Produ­ziert werden soll er mittels Elek­trolyse aus grünem Strom und Wasser. Doch dann wäre noch die Frage zu klären: Wie kommt er zum Verbraucher? Vorhandene Erdgas­netze wären eine Lösung. Ob sie sich dafür eigenen, erforscht seit 2019 ein Projekt in Bitterfeld.

Wasser­stoff­lei­tungen werden dann nötig, wenn zwischen dem Produk­ti­onsort von grünem Wasser­stoff und dessen Verbrauch Entfer­nungen über­brückt werden müssen und der Transport mittels Lkw-​Logistik, der zudem gefährlich, aufwendig und teuer ist, nicht in Frage kommt. Weltweit sind Erfah­rungen damit rar. In den USA liegen 2140 km Wasser­stoff­lei­tungen, in Frank­reich, den Nieder­landen und Belgien sind es 964 km, in Deutschland sind es aktuell 380 km – vorrangig in den Chemie­re­vieren an Rhein, Neckar und Ruhr sowie im mittel­deut­schen Chemie­dreieck um Leuna und Bitterfeld.

In letzterem, nämlich im Wasser­stoffdorf Bitterfeld-​Wolfen, wird deswegen eine Alter­native getestet. Auf einer Fläche von 12.000 m² wird der Transport von 100-​prozentigem Wasser­stoff unter Verwendung verschie­dener Rohr­ma­te­rialien erprobt. Das Projekt heißt HYPOS: H2-​Netz. Dafür wurden auf dem Gelände alle Mate­rialien instal­liert, die aktuell auch im Erdgasnetz zur Anwendung kommen. Weiterhin werden ober­ir­dische Kunst­stoff­rohr­lei­tungen verlegt und unter­sucht, die laut Regelwerk für diesen Fall nicht zuge­lassen sind. Insgesamt sind es 1.400 Meter, die verlegt wurden. …


Gekürzt. Geschrieben für stadt+werk. Der voll­ständige Beitrag ist in der Ausgabe 01/​02-2022 erschienen und kann hier nach­ge­lesen werden. Zum Abon­nement geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
Photo­voltaik vom Acker für Anleger

Photo­voltaik vom Acker für Anleger

Die Agri-Photovoltaik könnte kurz davorstehen, vom Pilotprojekt zum Massenmarkt zu werden. Die Kombination aus Landwirtschaft und Solarstromerzeugung nutzt dieselbe Fläche doppelt, eröffnet Landwirten neue Einnahmequellen und lockt Investoren mit stabilen Renditen. In...

Grünes Methanol mit globalem Potenzial

Grünes Methanol mit globalem Potenzial

Grünes Methanol gilt als vielversprechender Kandidat im Rennen um klimaneutrale Energieträger. Es ist flüssig, speicherbar, transportfähig – und kann sowohl aus biogenen Abfällen als auch mithilfe erneuerbarer Energien synthetisiert werden. In Forschung, Industrie und...

Diesel­al­ter­na­tiven für die Landwirtschaft

Diesel­al­ter­na­tiven für die Landwirtschaft

Die Landwirtschaft muss herkömmlichen Diesel ersetzen. Das ist nicht einfach. Doch es gibt zahlreiche Alternativen, die zum Teil seit Jahrzehnten erprobt sind. Die Landwirtschaft in Deutschland verbraucht jährlich rund zwei Milliarden Liter Diesel. Das sind gut fünf...

Photo­voltaik vom Acker für Anleger

Photo­voltaik vom Acker für Anleger

Die Agri-Photovoltaik könnte kurz davorstehen, vom Pilotprojekt zum Massenmarkt zu werden. Die Kombination aus Landwirtschaft und Solarstromerzeugung nutzt dieselbe Fläche doppelt, eröffnet Landwirten neue Einnahmequellen und lockt Investoren mit stabilen Renditen. In...