Ingbert Liebing. Foto: VKU

Die Regierung muss Visionen umsetzen

von | 31. Januar 2022

Die Bundes­re­gierung ist gerade im Amt. Und die gesamte Ener­gie­branche hofft auf ein Ende des teil­weisen Wirrwarrs der vergan­genen Jahre. Ganz konkrete Forde­rungen sollen den Regie­renden helfen, sich in einer zunehmend komplexen Ener­giewelt zu orien­tieren und die richtigen Entschei­dungen zu treffen. stadt+werk hat bei Deutsch­lands Bran­chen­ver­tretern nachgefragt.

Alles neu macht der Mai, oder der November, und in diesem Fall der Koali­ti­ons­vertrag der Parteien der neuen Bundes­re­gierung. Denn was vorher in Sachen Ener­gie­wende einem zaghaften Flüstern gleichkam, schwillt nun an zu einem kaum zu über­hö­renden Chorus aus Vorhaben und Maßnahmen. Von der Ener­gie­wirt­schaft wurde das Ampel­papier teils eupho­risch begrüßt. Denn selbst, wenn nur ein Teil der Vorhaben umgesetzt würde – ange­fangen von mehr Erneu­er­baren und effi­zi­en­teren Baustan­dards in Immo­bilien bis hin zum Schleifen von büro­kra­ti­schen Hürden beim Ausbau von Wind- und Solar­kraft – mehr Planungs­si­cherheit bekommt die Branche auf jeden Fall.

Wie wird das konkret gesehen? Was sollte die Bundes­re­gierung sofort anpacken, was muss im großen Rahmen erledigt werden?Das fragte stadt+werk 15 Verbände der Energiewirtschaft.

Ingbert Liebing, VKU-​Hauptgeschäftsführer: Die Ampel will beim Klima­schutz mehr Tempo machen. Dafür brauchen wir einen beschleu­nigten Ausbau der Erneu­er­baren und den Zubau neuer H2-​ready-​Gaskraftwerke für die Versor­gungs­si­cherheit. Für beides muss die neue Bundes­re­gierung die Rahmen­be­din­gungen erheblich verbessern. Sonst kann der Kohle­aus­stieg nicht gelingen. Außerdem müssen wir die Wärme­wende vor Ort, im Quartier, in jedem Haus und jeder Wohnung, prak­ti­kabel und sozial verträglich gestalten. Der Ausbau der Erneu­er­baren hat in den vergan­genen Jahren an Fahrt verloren. Gleich­zeitig werden die Ziele für 2030 immer ambi­tio­nierter. Um Ausbau und Zielpfad wieder in Einklang zu bringen, sind erheb­liche Anstren­gungen nötig. Dazu kommt: Wir müssen die Infra­struk­turen fit für die Ener­gie­wende machen. Das bedeutet: erheb­liche Inves­ti­tionen in die Strom‑, Wärme- und Gasnetze. Nur so kann die Trans­for­mation gelingen. Sie muss für erheblich mehr Flächen für den Windkraft- und PV-​Ausbau und für die Beschleu­nigung der Planungs- und Geneh­mi­gungs­ver­fahren sorgen. Dazu brauchen wir einen gesell­schaft­lichen Konsens. Wir empfehlen hierzu die Einsetzung einer Kommission. Außerdem muss sie die Inves­ti­ti­ons­be­din­gungen in die Ener­gie­infra­struk­turen attrak­tiver und rechts­sicher ausgestalten. …


Gekürzt. Geschrieben für stadt+werk. Der voll­ständige Beitrag ist in der Ausgabe 01/​02-2022 erschienen und kann hier nach­ge­lesen werdenZum Abon­nement geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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