Die Logistik ist auch in Deutschland ein hart umkämpfter Markt. Kosten entscheiden hier über Sein oder Nichtsein. Ein Großteil ist durch die Spritreise bestimmt – kein Wunder bei einem Verbrauch von 35 Litern Diesel je 100 Kilometer bei einem durchschnittlichen Brummi. Mehrere Projekte setzen genau hier an und wollen Diesel einsparen. Eines davon endete letztes Jahr an der Fachhochschule Köln. Jetzt liegt die Auswertung vor.
Unter Leitung von Professor Hartmut Reinhard wurden im Projekt „Verringerung der CO2-Emissionen und Kraftstoffkosten im Gütertransport durch die Verwendung von LPG Dual-Fuel Systemen“ fünf LKW mit einem Dual-Fuel-System ausgerüstet (Details siehe Daten und Fakten des Tests). Wichtigste Erkenntnis: Die Kombination ist zuverlässig, absolut alltagstauglich uns spart neben einer Menge CO2-Ausstoß auch ordentlich Spritkosten.
Der Test bestand aus zwei Phasen. Von Januar bis Mai 2013 wurde der reine Dieselverbrauch der 5 Lkw bei insgesamt 300.000 Streckenkilometern gemessen. Im Mai 2013 wurden die Fahrzeuge, zwei Mercedes-Benz mit Automatik-Getriebe und drei Scania-Trucks mit Schaltung, binnen zweier Tage bei der Hartmann-Gruppe in Koblenz, die sämtliche Fahrzeuge zur Verfügung stellte, auf das Dual-Fuel-System von CHM Trucktec umgerüstet. Bis Dezember absolvierten die Fahrzeuge dann weitere 450.000 Kilometer auf der gleichen Strecke und unter gleichen Bedingungen. Die Lastfahren unter realen Bedingungen führten von Koblenz aus unter anderem nach Sindelfingen, Kitzingen, Mannheim oder Mettmann. Daneben gab es noch mehrere Strecken im Raum Koblenz.
Besser bei Teilllast
Auf einer Teststrecke im Raum Bonn wurden dabei Unterschiede zwischen Teil- undVollast untersucht. Diese hatte eine Länge von 153 Kilometern, enthielt im topographischen Profil flache Anteile für den Schubbetrieb, sowie Steigungen, Autobahn- und Landstraßenabschnitte. Topographisch führte die Strecke über 47 Prozent flache, 28 Prozent mittlere und 25 Prozent schwere Anteile und ist nach Aussage der Tester insgesamt als „mittel“ zu beurteilen. Zuerst wurden die Fahrten unter Volllast absolviert. Nach deren Abschluss wurden die beladenen Wechselbrücken der Anhänger abgesetzt und die Fahrten unter Teilllast durchgeführt. Nach jeder Testfahrt wurden die Fahrzeuge wieder voll aufgetankt. Ergebnis: Der Betrieb in Teilllast weist echte Einsparpotenziale aus. In Volllast ist dies nur durch sehr sensible Fahrweise möglich. Gleiches gilt für das Schaltgetriebe gegenüber einer Automatikschaltung.
Geschrieben für das AutoGas Journal. Der vollständige Beitrag kann nur in der Printversion, Heft 3/2014 gelesen werden. Zum Abo geht es hier.
Titelbild: Umgerüstet wurden die Lkw bei der Hartmann GmbH in Koblenz, die die Fahrzeuge noch heute nutzt. Foto: ISI GmbH
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