Eingebauter Flüssiggastank in einem LKW. Foto: Freetron

Autogas-​Lösung auch für Brummis

von | 28. Oktober 2015

Auch wenn die günstigen Diesel­preise gerade etwas darüber hinweg­täu­schen – die Treib­stoffe bleiben der größte Kosten­treiber in jeder Spedition. Deswegen gibt es schon seit Jahren Bemü­hungen, den Diesel­kraft­stoff für die Brummis wenigstens teilweise zu ersetzen. Eine mögliche und starke preis­liche Alter­native ist Autogas (LPG), das mit Bi-​Fuel-​Systemen parallel zu Diesel in den Motor einge­spritzt wird und damit den Diesel­ver­brauch senkt.

Lösungen, LPG in die Antriebe der Last­kraft­wagen zu imple­men­tieren, gab es schon einige. Auch jüngere wissen­schaft­liche Tests lassen sich hoff­nungsvoll an (s. Autogas-​Journal 3/​2014). Know-​how ist also reichlich vorhanden. Und an denen knüpft das relativ junge Unter­nehmen Freetron an. Die Heraus­for­derung lag dabei immer in der exakten Dosierung des Gases und die Anpassung an das jeweilige Fahrzeug, insbe­sondere bei den stark wech­selnden Bedin­gungen des normalen Fahr­be­triebs. Die Wons­heimer stützen sich dabei auf die Arbeit von Vorgänger Gaso­tronic, machen jedoch so einiges anders. „Unser Vorteil ist sicherlich unsere Erfahrung mit Entwicklern, die aus der Diesel­technik kommen“, erklärt Freetron-​Geschäftsführer Thorsten Jeschke. Hinzu kommt die Verwendung von Kompo­nenten namhafter deutscher Hersteller wie Siemens.

LPG flüssig in Zylinder

Im komplett neuen Freetron-​System wird im Gegensatz zu anderen Hybrid­sys­temen, die auf LPG setzen, das Autogas nicht vorher verdampft und dann quasi als Gas in den Zylinder gespritzt, sondern es wird flüssig nach dem Inter­cooler injiziert. Dieses System ermög­licht eine sehr indi­vi­duelle Einstellung der Motoren. Deswegen eignet es sich auch für unter­schiedlich große Last­fahr­zeuge, also vom Sprinter bis hin zum Schwer­trans­porter. Nach oben, so Jeschke, gebe es keine Grenzen. Ebenso sei der Lang‑, Mittel- oder Kurz­stre­cken­modus sehr gut mittels indi­vi­du­eller Einstellung abzudecken.

Diese Lösung hat nach Freetron-​Angaben noch weitere Vorteile, auch wenn sie gegenüber bishe­rigen LPG-​Angeboten am Markt etwas teurer ist. So könne man auch problemlos wie bisher Biodiesel nutzen und hätte weniger Leis­tungs­verlust. Zudem würden sich durch die geringer Einbauzeit die Mehr­kosten schnell rechnen. Und das Wich­tigste: Am Motor müssten überhaupt keine Verän­de­rungen vorge­nommen werden.

Vorschaubild: Einge­bauter Flüs­sig­gastank in einem LKW. Foto: Freetron

Geschrieben für Auto­gas­Journal, Heft 5/​2015. Der voll­ständige Beitrag ist nur in der Print­ausgabe zu lesen. Zum Abo geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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