Auch wenn die günstigen Dieselpreise gerade etwas darüber hinwegtäuschen – die Treibstoffe bleiben der größte Kostentreiber in jeder Spedition. Deswegen gibt es schon seit Jahren Bemühungen, den Dieselkraftstoff für die Brummis wenigstens teilweise zu ersetzen. Eine mögliche und starke preisliche Alternative ist Autogas (LPG), das mit Bi-Fuel-Systemen parallel zu Diesel in den Motor eingespritzt wird und damit den Dieselverbrauch senkt.
Lösungen, LPG in die Antriebe der Lastkraftwagen zu implementieren, gab es schon einige. Auch jüngere wissenschaftliche Tests lassen sich hoffnungsvoll an (s. Autogas-Journal 3/2014). Know-how ist also reichlich vorhanden. Und an denen knüpft das relativ junge Unternehmen Freetron an. Die Herausforderung lag dabei immer in der exakten Dosierung des Gases und die Anpassung an das jeweilige Fahrzeug, insbesondere bei den stark wechselnden Bedingungen des normalen Fahrbetriebs. Die Wonsheimer stützen sich dabei auf die Arbeit von Vorgänger Gasotronic, machen jedoch so einiges anders. „Unser Vorteil ist sicherlich unsere Erfahrung mit Entwicklern, die aus der Dieseltechnik kommen“, erklärt Freetron-Geschäftsführer Thorsten Jeschke. Hinzu kommt die Verwendung von Komponenten namhafter deutscher Hersteller wie Siemens.
LPG flüssig in Zylinder
Im komplett neuen Freetron-System wird im Gegensatz zu anderen Hybridsystemen, die auf LPG setzen, das Autogas nicht vorher verdampft und dann quasi als Gas in den Zylinder gespritzt, sondern es wird flüssig nach dem Intercooler injiziert. Dieses System ermöglicht eine sehr individuelle Einstellung der Motoren. Deswegen eignet es sich auch für unterschiedlich große Lastfahrzeuge, also vom Sprinter bis hin zum Schwertransporter. Nach oben, so Jeschke, gebe es keine Grenzen. Ebenso sei der Lang‑, Mittel- oder Kurzstreckenmodus sehr gut mittels individueller Einstellung abzudecken.
Diese Lösung hat nach Freetron-Angaben noch weitere Vorteile, auch wenn sie gegenüber bisherigen LPG-Angeboten am Markt etwas teurer ist. So könne man auch problemlos wie bisher Biodiesel nutzen und hätte weniger Leistungsverlust. Zudem würden sich durch die geringer Einbauzeit die Mehrkosten schnell rechnen. Und das Wichtigste: Am Motor müssten überhaupt keine Veränderungen vorgenommen werden.
Vorschaubild: Eingebauter Flüssiggastank in einem LKW. Foto: Freetron
Geschrieben für AutogasJournal, Heft 5/2015. Der vollständige Beitrag ist nur in der Printausgabe zu lesen. Zum Abo geht es hier.
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