Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) als Bindeglied zur Energiewende ist von der Politik gewollt. Vor allem mittlere und große KWK, in aller Regel als Blockheizkraftwerke (BHKW), tun schon landauf, landab zuverlässige und effiziente Dienste. Doch auch für kleine Anwendungen, die bisher in über 50.000 Wohnhäusern und Kleinbetrieben laufen, gibt es Lösungen.
Mehrere Hersteller bieten Nano- und Mikro-KWK-Lösungen an. Laut dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) wurden zwischen 2009 und 2015 insgesamt rund 22.800 Mikro-KWK-Systeme bis 10 kWel in Deutschland installiert. Der Aufschwung, den der Mikro-KWK-Markt in den vergangenen Jahren erfahren hat, ist derzeit allerdings ins Stocken geraten. Hauptgrund dafür ist laut Wolfgang Rogatty von Viessmann der niedrige Gas-Preis, der die Amortisationszeiten für diese Geräte, deren Installation etwa doppelt so teuer ist wie die von Brennwerttechnik, verlängert.
Die höheren Kosten entstehen nicht nur durch den Preis des KWK-Systems, sondern auch durch die Installationsumgebung mit Pufferspeicher, Abgassystemen und speziellen Anforderungen an die Hydraulik. Diese Mehrkosten erfordern große Sorgfalt bei der Objektauswahl und Planung.
Ebenfalls ein Hemmungsgrund sind die sich nahezu jährlich ändernden Förderbedingungen. „Vereinzelt sind Irritationen durch Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen wie der KWK-Novelle und die zögerliche politische Umsetzung sowie das ungeschickte agieren des Gesetzgebers zu verzeichnen“, so Helmut M. Barsties von BHKW-Hersteller EC-Power. Die Hersteller reagieren mit Weiterentwicklungen um zum einen den Anschluss- und Förderbedingungen zu folgen und andererseits technische Innovationen marktfähig zu machen. Ein Teil der Hersteller, die es in den Markt geschafft haben, sammeln vor allem Erfahrungen.
Deswegen wird der Einsatz pro kleine KWK oftmals von diesen Herstellern als strategisch gesehen, um die Einsatzbereiche kennenzulernen und eventuell weiterzuentwickeln.
Im KWK-Markt etablierte Hersteller jedoch versuchen durch Reduktion der Komplexität der Technik mit dem Angebot von standardisierten Komplettsystemen und der Anschlussbedingungen ihr Geschäft weiter auszubauen. Die Ausbildung des installierenden und betreuenden Handwerks gehört dabei zur Standardvorgehensweise. …
Geschrieben für Energie&Management. Beitrag erscheint in der Ausgabe 15/16 2016. Der vollständige Beitrag ist nur in der Printausgabe zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo, dem Artikelkauf oder den verschiedenen Abonnement-Paketen geht es hier.
Über den aktuellen Stand der Diskussion zur Wärmewende, für die KWK eine Brückentechnologie darstellt, schreibt Energieblogger-Kollege Andreas Kühl hier auf seinem Blog Energynet.
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