Der Medien-Dienstleister Meltwater arbeitet gerade an einem Branchenreport zum Thema Performance der Energiewirtschaft in klassischen, Online-Medien und im Social Web.
Untersucht wurden 12 Unternehmen: E.ON, Uniper, RWE, innogy, EnBW, EWE, RheinEnergie, MVV Energie, Stadtwerke München, STEAG, NATURSTROM und LichtBlick. Am 24. März 2017 wird der Bericht „Branchenreport Energie – Marken » Trends » Influencer“ in Düsseldorf vorgestellt. Unser Blog unterhielt sich vorab mit Angela Wiesenmüller, Head of Marketing bei Meltwater.
Wie ist die Energiebranche allgemein digital aufgestellt?
Der Großteil der von uns untersuchten Unternehmen hat verstanden, dass eine umfassende digitale Präsenz mehr als bloß eine eigene Website umfasst. Neun von zwölf Unternehmen führen bereits einen eigenen Facebook-Account, elf von zwölf sogar einen Twitter-Account und signalisieren somit: Wir haben verstanden, wo unsere Zielgruppe aktiv ist und sind auch vor Ort. Trotz dieses positiven Resümees gibt es natürlich immer noch an der einen oder anderen Stelle Verbesserungspotential. Vor allem im Hinblick auf Influencer Relations können Energieunternehmen ruhig mutiger werden!
Warum sollten Unternehmen im Energiebereich online gut aufgestellt sein?
Immer mehr Konsumenten nutzen das Smartphone, um mit Unternehmen in Kontakt zu treten. Zum einen wollen sich User über Themen und Produkte erkundingen und erwarten Informationen hierzu nicht mehr nur auf der Website, sondern auch auf allen wichtigen Social-Media-Kanälen. Zum anderen nutzen viele Unternehmen gerade im B2B-Bereich etwaTwitter bereits als Kundensupport-Kanal. Hier bietet sich Energieunternehmen die Chance, diesem Bedürfnis nachkommen, um dem modernen Verständnis von Service zu entsprechen.
Die Etablierung von Social Media bietet Unternehmen aber auch eine ganz neue Bühne für die eigene Präsenz. Durch das Fehlen von Gatekeepern bietet das Social Web Unternehmen die Chance, sich als Thought Leader zu etablieren. Auch kleineren Anbietern ermöglicht das die Chance, sich mit Trend-Themen richtig zu positionieren und so mediale Aufmerksamkeit zu bekommen.
Gibt es besondere Ansprüche auf Konsumentenseite?
Vor allem Service-Themen werden heiß diskutiert. Das beweist: Konsumenten nehmen das Social Web als einen weiteren Kanal des Kundendienstes wahr, der informiert und bei Problemen aushilft. Diese Leistung müssen Energieunternehmen erbringen, indem sie schnell und unkompliziert Auskunft geben und beispielsweise in Störungsfällen reibungslos informieren.
Was ist die Herausforderung für Energieunternehmen im Social Web?
Wie in vielen Branchen gibt es auch in der Energiebranche Player, die Ihre Dienstleitung in Konkurrenz mit Mitbewerbern anbieten. Für Energieunternehmen bieten die Social-Media-Kanäle die Möglichkeit, über das Produkt hinaus einen Mehrwert für den Kunden zu bieten. Durch guten Support, rasches Beantworten von Fragen auf allen Social-Media-Kanälen, Bereitstellen von gutem Content und hervorragendes Community Management können Energieunternehmen ihre Kunden langfristig an sich binden. Denn auch hier gilt, wenn die Qualität in allen Bereichen stimmt, ist der Kunde gewillt vielleicht auch ein bisschen mehr zu bezahlen.
Sie untersuchen auch, wie die Wind‑, Kohle- und Atomkraft sowie Erdgas besprochen werden.
Wie ein Blick auf die Social-Media-Resonanz zu den einzelnen Energiequellen zeigt, setzten sich Konsumenten stark mit diesen Themen auseinander. Mit insgesamt über 21.000 Postings ist Wind die am meisten im Social Web besprochene Energiequelle. Und dazu noch eine überaus positiv thematisierte. Die erneuerbaren Energien und damit verbundenen Innovation sind ein gern diskutiertes Thema auf Facebook, Twitter und Co.
Für die Kommunikationsabteilungen von Energieunternehmen ergeben sich durch ein gutes Themenmonitoring viele Möglichkeiten, Ideen für Inhalte zu generieren. Indem sie vielbesprochene Themen vermehrt in ihre Kommunikationsstrategie einbinden, erhöhen sie die Relevanz der eigenen Inhalte für die User und damit auch ihre Sichtbarkeit auf dem Markt.
Trend Smart Home – welche Erkenntnisse lässt der Branchenreport zu?
Das Thema Smart Home ist für Energieunternehmen eine große Chance, mit Social Media Usern in Kontakt zu treten. Innerhalb eines Jahres konnten wir 50.000 Postings dazu nachweisen. Das macht 140 Beiträge pro Tag und zeigt: User haben das dringende Bedürfnis über diesen Trend zu sprechen! Für Energieanbieter ist das eine hervorragende Chance, sich durch spannende und informative Inhalte auf diesem Gebiet als Thought Leader zu positionieren.
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