Testanlage eines Salzspeichers. Foto: Rawema

Wärme­wende: Höhere Effizienz mit Salz- und Paraffinspeichern

von | 10. November 2017

Die Wärme­wende stockt. Dabei lassen sich schon heute erneu­erbare Energien aus Solar­thermie oder Biomasse problemlos in fossile Heiz­geräte einbinden. Der Schlüssel dazu sind Pufferspeicher. 

Die werden immer effi­zi­enter: Durch neue Tech­no­logien, etwa mittels einer Salz­lösung oder Paraffin, können sie ein Viel­faches des Wärme­menge speichern wie die nur mit Wasser gefüllten Pendants.

Die effi­ziente Möglichkeit, mithilfe von Salz­lö­sungen Wärme zu speichern, beruht auf einer Anomalie. Wird Wärme zugeführt, gehen die Salze in eine Schmelze über und geben später beim Abkühlen etwa ein Drittel dieser Energie wieder ab. Genutzt wird das bereits bei prak­ti­schen Hand­wär­me­kissen, wo dieser Prozess mit dem Knicken einer Metall­platte ausgelöst wird.

Wissen­schaftler haben bis zu 50 verschiedene Salze ermittelt, die dafür in Frage kommen. Ange­wendet werden meist Nitrat­salze. Unser herkömm­liches Kochsalz, also Natri­um­chlorid, ist dafür übrigens unge­eignet, sicher zur Freude von SHK ‑Hand­werkern, denen dieses Salz als Korro­si­ons­macher eine Gräuel ist.

Dieses rein physi­ka­lische Prinzip wird schon lange in der Solar­thermie genutzt, und zwar bei großen solar­ther­mi­schen Kraft­werken. Hier können die extrem hohen Tempe­ra­turen von bis zu 600 °C dank der Zwischen­spei­cherung effizient genutzt werden. Auf diese Art erreicht man, bezogen auf Wärme­menge und Volumen des Mediums, die dreifache Spei­cher­leistung, verglichen mit einem herkömm­lichen Wasserspeicher.

Das Prinzip wird aber auch schon ganz konkret von mehreren Herstellern für den heimi­schen Wärme­markt genutzt. Je nach Auslegung steht ein Tempe­ra­tur­niveau von 58 °C zur Verfügung. Das reicht allemal aus für die Warm­was­ser­be­reitung im Haushalt. …


Gekürzt. Geschrieben für SHK Profi, Ausgabe 8/​2017. Der voll­stän­dige Beitrag ist nur dort zu lesen. Zum Abon­nement geht es hier.

Um E‑Batteriespeicher geht es hier auf dem Blog von strom­aus­kunft.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
Gebäude mit alten Handys intel­ligent steuern

Gebäude mit alten Handys intel­ligent steuern

Die Energiewende findet auch in der Steuerzentrale jedes einzelnen Gebäudes statt – und vielleicht schon bald im Inneren eines alten Smartphones. Daran arbeiten Forschende des empa. Mit dem Ausbau erneuerbarer Energien wie Solar- und Windkraft steigen nicht nur die...

Schneller und günstiger mit dem neuen Gebäu­detyp E

Schneller und günstiger mit dem neuen Gebäu­detyp E

Angesichts explodierender Baukosten, steigender Zinsen und strengerer Bauvorschriften gerät der Wohnungsbau in Deutschland zunehmend unter Druck. Die Zahl der Baugenehmigungen ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Vor allem bezahlbarer Wohnraum wird immer...

Wie läuft die Wärme­planung in Nieder­sachsen und Bremen?

Wie läuft die Wärme­planung in Nieder­sachsen und Bremen?

Mit dem Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) hat sich schon die alte Bundesregierung ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis 2045 soll die Bereitstellung von Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme in Deutschland klimaneutral erfolgen. Erste...

Platte wird zum weit­gehend ener­gie­aut­arken Wohnhaus

Platte wird zum weit­gehend ener­gie­aut­arken Wohnhaus

Plattenbau und Energieeffizienz – das beißt sich. Doch in Aschersleben wird gerade der Beweis angetreten, dass beides gut zusammen geht. Dafür mussten die Wohnungsgesellschaft AGW und Energieexperte Timo Leukefeld allerdings um die Ecke denken. Die Lösung lag in...