Die E‑Mobilität wird kommen. In Städten viel schneller als viele erwarten. Immobilienverwalter denken landauf, landab über Konzepte nach, wie sie Stellflächen, Ladesäulen und Strommengen – am besten selbst produziert – unter einen Hut bekommen. Denn das klingt insbesondere für den Bestand einfacher, als es tatsächlich ist.
Wer derzeit sehen will, wie Immobilie und E‑Auto gut zusammenpassen können, muss nach Mannheim fahren. Im Quartier Franklin, benannt nach einer einstigen US-Kaserne, sollen in zehn Jahren 9.000 Menschen wohnen. Und alle haben ein Recht auf ein E‑Mobil – die sind im Projekt fest integriert. Sie können via Carsharing bei der Verwaltung des Quartiers gemietet, genutzt, wiederabgestellt und geladen werden.
Der größte Teil des Quartiers besteht aus Neubauten. Aber auch einige Bestandsgebäude werden saniert. Nötig, und ohne das wäre das E‑Mobilitätskonzept nicht möglich gewesen, waren neue Leitungen.
Ziel sei es, die Bewohner vom eigenen Pkw zu entwöhnen, erklärt Oliver Leicht vom betreuenden Verkehrskonzept Franklin mobil. Deswegen stünden nicht nur E‑Autos, sondern auch E‑Bikes und E‑Roller zur Verfügung. Die Finanzierung erfolgt über eine Flatrate. Jede Wohnung zahlt im Monat 39 Euro, was anderswo in etwa dem Preis für einen Stellplatz entspricht.
Ohne Akzeptanz der Bewohner rechnet sich kein E‑Mobilitäts-Konzept im Quartier.
Eine Mobilitätszentrale gleicht alle Bestellungen ab und koordiniert sie bei Überschneidungen untereinander. Der Strom kommt von einer 400 Quadratmeter großen PV-Anlage auf dem Dach. Die Stellplatzquote konnte mittels des Konzeptes zudem auf 0,8 abgesenkt werden und schont damit Bauland. Damit sich das Projekt rentiert, müssen 30 Prozent der Bewohner mitmachen. …
Gekürzt. Geschrieben für Immobilienwirtschaft. Der vollständige Beitrag erschien in der Nummer 02/2019. Gratis testen unter https://www.haufe-immobilienwirtschaft.de/
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