Unser Gesprächspartner Dr. Ludwig Möhring. Foto: Dirk Meußling / BVEG

Bewusstsein für wichtige Rolle heimi­scher Förderung stärken“

von | 13. Juni 2019

Fracking-​Moratorium, Umwelt­schützer, Bürger­pro­teste – die heimische Förderung hat es nicht leicht und verzeichnet seit Jahren einen Rückgang der Produk­ti­ons­mengen. Dennoch spricht vieles dafür, weiterhin Erdgas und Erdöl aus deutschem Boden zu gewinnen. Darunter: Versor­gungs­si­cherheit und kurze Trans­portwege. Aber es ist auch wichtig, Tech­no­logien und Infra­struktur im Land zu erhalten. Denn flüssige und gasförmige Brenn­stoffe lassen sich nicht nur auf fossiler Basis herstellen.

Ein Interview mit Dr. Ludwig Möhring, dem neuen Haupt­ge­schäfts­führer des Bundes­ver­bands Erdgas, Erdöl und Geoen­ergie e.V. (BVEG).

Brenn­stoff­spiegel: Die Ener­gie­wende hat die Branche enorm verändert. Im Strom­sektor decken erneu­erbare Energien mitt­ler­weile 40 Prozent des Bedarfs. Bleiben Erdgas und Erdöl für die Zukunft dennoch relevant?

Möhring: Deutschland hat große Fort­schritte beim Ausbau der erneu­er­baren Energien gemacht. Mancher im Land mag glauben, dass wir schon bald ohne konven­tio­nelle Ener­gie­träger auskommen und ausschließlich erneu­er­baren Strom benötigen. Diese „all electric world“, die in allen Lebens­be­reichen ausschließlich auf Strom setzt, hält der Realität nicht stand. Tatsächlich liegt der Anteil erneu­er­barer Energien an unserem gesamten Ener­gie­bedarf heute bei gerade einmal 14 Prozent. Gut, dass sich die Erkenntnis durch­setzt, dass wir neben Strom auch weitere Ener­gie­träger benötigen. Methan wird Teil der Lösung sein und unsere Branche ein rele­vanter Player in der modernen Energielandschaft.

Klima­schutz geht also nur mit Gas und Öl?

Die Fakten zeigen, dass wir seit Beginn der Ener­gie­wende kaum CO2 einge­spart haben. Die Ziele für 2020 sind völlig außer Reich­weite und von der Regierung schlicht durch noch ambi­tio­nierte Ziele für 2030 ersetzt worden. Erfolg­reicher Klima­schutz setzt voraus, dass der Ausbau der erneu­er­baren Energien und der dazu gehörigen Infra­struktur endlich in ein Gesamt­system einge­bettet wird. Es geht um Lösungen, die tech­no­lo­gie­offen und kosten­op­ti­miert an Klima- und Umwelt­schutz orien­tiert sind und die jederzeit die Versorgung und Bezahl­barkeit sichern. Und zwar konse­quent! Ein inte­griertes Neben­ein­ander von Strom und Erdgas sowie Mine­ral­öl­pro­dukten wird diesen Anfor­de­rungen gerecht. Das werden wir im Zuge des Kohle­aus­stieges erleben und dabei natürlich auch zunehmend synthe­ti­sches oder biogenes Erdgas oder so erzeugte flüssige Kraft­stoffe im Einsatz sehen. …

Was spricht dafür, Erdgas und Erdöl in Deutschland zu fördern, wo doch große Import­mengen zur Verfügung stehen?

Die heimische Produktion trägt in beson­derer Weise zur Versor­gungs­si­cherheit bei. Nicht nur wegen der Nähe zum Verbrauch, sondern auch wegen der Vermeidung kost­spie­liger Ener­gie­trans­porte über Tausende von Kilo­metern hat sie einen großen Vorteil bei der CO2-Bilanz. …


Gekürzt. Geschrie­ben für Brenn­stoff­spie­gel. Der voll­stän­dige Beitrag ist nur in der Ausgabe 06/​2019 zu lesen. Zum kos­ten­freien Pro­be­abo geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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