Wärmespeicherung mit Zeolith – hier die Kügelchen – steht kurz vor Marktreife. Foto: Fraunhofer IGB

Wärme­speicher für mehr Effizienz

von | 16. Dezember 2019

Die Ener­gie­wende stockt vor allem im Wärme­be­reich. Nördlich der Alpen wird es trotz Klima­er­wärmung immer nötig sein, Wärme zu wandeln, zu speichern und zu leiten. Das ist mit entspre­chenden Verlusten verbunden. Diese können aber minimiert werden. Puffer­speicher, die Heiz­lasten zumindest tageweise verschieben können, sind dabei nicht wegzu­denken. Neue Mate­rialien und Tech­no­logien sollen sie noch effi­zi­enter machen.

Alter­native Mate­rialien für Puffer­speicher sind zum Beispiel Salz­lö­sungen und Paraffin (siehe dazu auch SHK Profi 08/​2017: Salz- und Paraf­finspeicher – Ein Durch­bruch für die Wärmewende?).

Wärme in Gestein speichern

In Frage kommen aber auch Gesteine wie Zeolith oder Silicagel. Diese sind stark porös, haben dadurch eine große innere Ober­fläche von bis zu 600 m2 je Gramm bei Sili­ca­gelen und 1.000 m2 je Gramm bei Zeolith. Sie sind in der Lage, Wasser­dampf an ihrer Ober­fläche anzu­lagern, die soge­nannte Adsorption – diese Arten von Speichern nennt man daher auch Adsorp­ti­ons­speicher. Durch diese Eigen­schaft können sie, im Gegensatz zu wasser­ba­sierten Puffer­spei­chern, Wärme­spitzen jahres­zeitlich verschieben: Im Sommer kann die hohe Außen­tem­pe­ratur zur Trocknung des Speichers genutzt werden, während die dafür verwendete Wärme im Winter bei der Befeuchtung Schritt für Schritt wieder abgegeben wird.

Ein weiterer Vorteil ist die hohe Spei­cher­dichte, die mit bis zu 300 kWh/​m3 das Fünffache derer von Wasser-​Pufferspeichern betragen kann. Und die Spei­cherung erfolgt komplett verlustfrei. Die Arbeits­tem­pe­ra­turen liegen für Silikagel zwischen 40 und 100 °C, bei Zeolithen zwischen 130 und 300 °C. Sili­cagele sind deswegen ener­gie­ef­fi­zi­enter. Aller­dings sind beide Varianten noch deutlich teurer als herkömm­liche Wärme­speicher. Daher haben sie sich am Markt noch nicht in breiter Basis durchgesetzt. …


Gekürzt. Geschrie­ben für SHK Profi, Ausgabe 9/​2019. Der voll­stän­dige Beitrag ist nur dort zu lesen. Zum Abon­ne­ment geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
Photo­voltaik vom Acker für Anleger

Photo­voltaik vom Acker für Anleger

Die Agri-Photovoltaik könnte kurz davorstehen, vom Pilotprojekt zum Massenmarkt zu werden. Die Kombination aus Landwirtschaft und Solarstromerzeugung nutzt dieselbe Fläche doppelt, eröffnet Landwirten neue Einnahmequellen und lockt Investoren mit stabilen Renditen. In...

Grünes Methanol mit globalem Potenzial

Grünes Methanol mit globalem Potenzial

Grünes Methanol gilt als vielversprechender Kandidat im Rennen um klimaneutrale Energieträger. Es ist flüssig, speicherbar, transportfähig – und kann sowohl aus biogenen Abfällen als auch mithilfe erneuerbarer Energien synthetisiert werden. In Forschung, Industrie und...

Diesel­al­ter­na­tiven für die Landwirtschaft

Diesel­al­ter­na­tiven für die Landwirtschaft

Die Landwirtschaft muss herkömmlichen Diesel ersetzen. Das ist nicht einfach. Doch es gibt zahlreiche Alternativen, die zum Teil seit Jahrzehnten erprobt sind. Die Landwirtschaft in Deutschland verbraucht jährlich rund zwei Milliarden Liter Diesel. Das sind gut fünf...

Photo­voltaik vom Acker für Anleger

Photo­voltaik vom Acker für Anleger

Die Agri-Photovoltaik könnte kurz davorstehen, vom Pilotprojekt zum Massenmarkt zu werden. Die Kombination aus Landwirtschaft und Solarstromerzeugung nutzt dieselbe Fläche doppelt, eröffnet Landwirten neue Einnahmequellen und lockt Investoren mit stabilen Renditen. In...