Der wichtigste Energieträger im Wärmemarkt, Erdgas, hat turbulente Zeiten hinter sich – nicht nur preislich. Derzeit deuten viele Zeichen auf fallende Preise hin. Eine nachlassende Konjunktur in China, befeuert noch durch den Corona-Virus, macht große Mengen Erdgas für den Markt frei, die nun in Europa landen und hier auf verflüssigtes US-Fracking-Gas treffen.
Doch die Verbraucher werden nicht viel von dem zu erwartenden Import-Preisverfall haben. Hierzulande sorgen hohe Grundpreise und Netzgebühren, die sich in den Arbeitspreisen niederschlagen, für ein hohes Preisniveau. Und 2021 kommt noch die CO2-Bepreisung hinzu.
Geostrategische Lage
Die USA wollen mit aller Kraft ihr Fracking-Gas in den europäischen Markt drücken. Aus diesem Grund drohten sie einem Schweizer Unternehmen, das mit einem Spezialschiff für die Verlegearbeiten von Nord Stream II zuständig war, mit Sanktionen. Mit dem gewünschten Effekt: Die Schweizer zogen ihr Schiff ab. Nord Stream II wird wohl erst gut ein Jahr später, also Ende 2020 oder Anfang 2021, fertig.
Gleichzeitig drängt mehr verflüssigtes Erdgas auch aus Qatar auf den europäischen Markt. Der Grund liegt in der schwächelnden chinesischen Konjunktur, die vom Corona-Virus zusätzlich weiter gedämpft wird. In China wurden zudem aufgrund der fehlenden Alternative von günstigerem russischem Pipelinegas teils deutlich höhere Preise gezahlt als in Europa. Das ist jedoch durch das Überangebot von russischem und norwegischem Pipelinegas sowie US-Frackinggas nicht möglich ..
Gekürzt. Geschrieben für Brennstoffspiegel. Der vollständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 08/2020 zu lesen. Zum kostenfreien Probeabo geht es hier.
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