Thomas Maier. Foto: MiRo

Fehler wie bei E10-​Einführung vermeiden“

von | 28. September 2020

Interview mit Thomas Maier, Leiter Tech­ni­scher Service der Mine­ral­oel­raf­fi­nerie Oberrhein (MiRO) in Karlsruhe.

BSP: Warum sind flüssige Kraft­stoffe auch in Zukunft unverzichtbar?

Maier: Es wird auch 2050 Sektoren geben, die auf Kohlen­was­ser­stoffe ange­wiesen sind: der Flug­verkehr, der Stra­ßen­gü­ter­verkehr und die chemische Industrie. Flüssige Kohlen­was­ser­stoffe können zudem als Ener­gie­speicher bei zuneh­mender Strom­erzeugung in Peak-​Zeiten dienen. Insofern ergänzen sich erneu­erbare Strom­erzeugung und synthe­tische Kraft­stoffe ideal. Die hohe Ener­gie­dichte erlaubt zudem einen Transport über lange Strecken zu Lande, auf dem Wasser oder per Pipeline. …

Welche großen, auch volks­wirt­schaft­lichen Vorteile sehen Sie bei flüssigen Zukunftskraftstoffen?

Elek­tro­mo­bi­lität und synthe­tische Kraft­stoffe sind für mich gleich­wertige Optionen zur Klima­neu­tra­lität im Verkehr. Ich sehe hier kein Schwarz-​Weiß, sondern beide Tech­no­logien im Wett­bewerb. Voraus­setzung ist eine gesetz­liche Gleich­be­handlung der Tech­no­logien, die derzeit leider nicht gegeben ist. Ein großer Vorteil für flüssige Zukunfts­kraft­stoffe ist die Weiter­nutzung der vorhan­denen Infra­struktur, was Inves­ti­tionen für neue Ener­gie­ver­tei­lungs­systeme spart. …

Welche tech­no­lo­gi­schen Wege sind dabei nach bishe­rigem Stand besonders erfolgversprechend? 

Für die Erzeugung von synthe­ti­schen Kraft­stoffen in groß­tech­ni­schem Maßstab halte ich die Power-​to-​Liquid (PtL)-Technologie für erfolg­ver­spre­chend. Die Herstellung auf Basis von Abfall oder Rest­stoffen ist auf Grund begrenzter Verfüg­barkeit nur im geringen Maßstab möglich, wird aber auch einen Beitrag leisten können. Aber auch die Kombi­nation beider Synthe­sewege ist denkbar mit Abfall- und Rest­stoffen als Kohlen­stoff­quellen, kombi­niert mit grünem Wasserstoff. …


Gekürzt. Geschrie­ben für Brenn­stoff­spie­gel. Der voll­stän­dige Beitrag ist nur in der Ausgabe 09/​2020 zu lesen. Zum kos­ten­freien Pro­be­abo geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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