Flusswasserkraftwerke haben nicht nur einen energetischen, sondern auch einen vielfältigen ökologischen Nutzen. Foto: Stefan Pastötter

Strom aus Strömen

von | 28. September 2021

Wasser­kraft ist neben Biomasse die einzige grund­last­fähige erneu­erbare Ener­gieform. Doch die Ausbau­po­ten­ziale für große Pumpspeicher- oder reine Wasser­kraft­werke sind begrenzt. Bürger begehren auf, Inves­toren ziehen sich zurück. Die kleine Variante, etwa Fluss­kraft­werke, hat hingegen durchaus eine Zukunft. Die aktuelle Recht­spre­chung sieht in ihr ein öffent­liches Interesse. Die Klima­ziele werden sich ohne sie nicht erfüllen lassen. Umwelt­schätzer jedoch wittern auch hier Gefahr.

Zwei Groß­pro­jekte für Pump­si­cher­kraft­werke in den geolo­gisch geeig­neten Regionen Harz und Schwarzwald sind binnen der letzten zehn Jahre gescheitert. Und das nicht etwa an mangelnder Inves­ti­ti­ons­kraft, sondern am Bürger­willen. Dabei hätten beide Projekte gut zur Ener­gie­wende gepasst. Pump­speicher können über­schüssige Energie aufnehmen (beim Hoch­pumpen) oder aber bei Mangel schnell abgeben (beim Ablassen). Von dieser Tech­no­logie sind in Deutschland insgesamt 7 Gigawatt an Leistung instal­liert. Damit können jährlich rund 4 Tera­watt­stunden elek­tri­scher Energie gespei­chert werden. Zum Vergleich: Das ist etwa das 100fache aller normalen elek­tri­schen Batterien oder das 200fache aller Trak­ti­ons­bat­terien von Elektroautos.

Länder wie die Schweiz oder Norwegen, die fast ausschließlich ihren Strom aus Wasser­kraft produ­zieren, geben genau das staatlich vor. Der Bürger­wille spielt hier keine Rolle. Dank solcher Rege­lungen deckt Wasser­kraft heute weltweit 16 Prozent des Strom­be­darfs ab. …


Gekürzt. Geschrieben für stadt+werk. Der voll­ständige Beitrag ist nur in der Ausgabe 09/​2021 Spezial zu lesen. Zum Abon­nement geht es hier.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

0 Kommentare

EnWiPo
EnWiPo
Gebäude mit alten Handys intel­ligent steuern

Gebäude mit alten Handys intel­ligent steuern

Die Energiewende findet auch in der Steuerzentrale jedes einzelnen Gebäudes statt – und vielleicht schon bald im Inneren eines alten Smartphones. Daran arbeiten Forschende des empa. Mit dem Ausbau erneuerbarer Energien wie Solar- und Windkraft steigen nicht nur die...

Schneller und günstiger mit dem neuen Gebäu­detyp E

Schneller und günstiger mit dem neuen Gebäu­detyp E

Angesichts explodierender Baukosten, steigender Zinsen und strengerer Bauvorschriften gerät der Wohnungsbau in Deutschland zunehmend unter Druck. Die Zahl der Baugenehmigungen ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen. Vor allem bezahlbarer Wohnraum wird immer...

Wie läuft die Wärme­planung in Nieder­sachsen und Bremen?

Wie läuft die Wärme­planung in Nieder­sachsen und Bremen?

Mit dem Gesetz zur Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze (WPG) hat sich schon die alte Bundesregierung ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis 2045 soll die Bereitstellung von Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme in Deutschland klimaneutral erfolgen. Erste...

Platte wird zum weit­gehend ener­gie­aut­arken Wohnhaus

Platte wird zum weit­gehend ener­gie­aut­arken Wohnhaus

Plattenbau und Energieeffizienz – das beißt sich. Doch in Aschersleben wird gerade der Beweis angetreten, dass beides gut zusammen geht. Dafür mussten die Wohnungsgesellschaft AGW und Energieexperte Timo Leukefeld allerdings um die Ecke denken. Die Lösung lag in...