Reaktor zur thermischen Wasserstofferzeugung. Foto: DLR / (CC-BY 3.0)

Grüner Wasser­stoff ist vor allem eines: schlichtweg zu teuer

von | 25. Oktober 2021

Wasser­stoff – je nach Sicht­weise als Cham­pagner der Ener­gie­wende gelobt oder verspottet – ist das neue Zauber­elixier eben jener. Die Bundes­re­gierung spendiert über den Daumen gepeilt in den kommenden zehn Jahren neun Milli­arden Euro, mit denen das kleinste aller Moleküle die Ener­gie­ver­sorgung hier­zu­lande revo­lu­tio­nieren soll. Auch für die Wärme­ver­sorgung von Immo­bilien gibt es Ambi­tionen. Doch der Wasser­stoff reicht nicht für alles und alle.

Warum sind die Poten­ziale von Wasser­stoff im Wärme­markt so begrenzt? Technisch wäre es schon heute möglich, H2-Moleküle etwa in Gasnetzen beizu­mi­schen und beim Endver­braucher in der Gasheizung zu verbrennen. Oder etwas eleganter, aus ihnen in Brenn­stoff­zellen Wärme und Strom zu gewinnen.

Zuerst zur Beimi­schung. Erlaubt sind nach den Richt­linien des Deutschen Vereins des Gas- und Wasser­faches (DVGW) derzeit 9,99 % H2 im Erdgas, das fast ausschließlich aus Methan (CH4) besteht. Diesen Anteil halten alle Leitungen aus. Auch die Gaskessel bei den Verbrau­chern verkraften diese Menge, wenn­gleich der Heizwert etwas niedriger ist.

Technisch möglich wären sogar 20 %. Bei einem höheren H2-Anteil im CH4 könnten die Stahl­rohre der Fern­lei­tungs­netze verspröden. In den Verteil­netzen auf regio­naler und lokaler Ebene dürfte es keine Schwie­rig­keiten geben. Denn die bestehen meistens aus Poly­ethylen (PE) und können H2 gut vertragen. …


Gekürzt. Geschrieben für Immo­bi­li­en­wirt­schaft. Der voll­ständige Beitrag erschien in der Nummer 10/​2021. Gratis testen unter https://​www​.haufe​-immo​bi​li​en​wirt​schaft​.de

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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