Das neue Quartier im Westville wird die Abwärme eines nahegelegenen Rechenzentrums nutzen. Foto: Mainova

Abwasser heizt die Wohnung

von | 17. Juli 2023

Das Ziel ist ehrgeizig: Jedes Jahr sollen rund 100.000 Häuser neu an Wärme­netze ange­schlossen werden. Das sehen die Pläne der Ampel­ko­alition zu klima­neu­tralen Fern­wär­me­netzen vor, die am 12. Juni 2023 vorge­stellt wurden: Schon in sieben Jahren soll außerdem die Hälfte der in Deutschland erzeugten und verteilten Fernwärme grün sein. Ist das zu schaffen?

Deutsch­landweit bezogen 2021 nur rund 14 Prozent aller Häuser und Wohnungen. Mehr als 80 Prozent davon werden nach Daten des Bundes­ver­bandes für Energie und Wasser­wirt­schaft BDEW derzeit mit Wärme aus Gas, Kohle und Öl beliefert.

Gegen­wärtig domi­nieren dabei Fern­wär­me­netze, die mit hohen Vorlauf­tem­pe­ra­turen von über 100 °C betrieben werden. Bei hohen Anschluss­dichten und großen Abnah­me­mengen, wie sie in ener­ge­tisch nicht sanierten Plat­ten­bau­sied­lungen oder inner­städ­ti­schen Altbau­ge­bieten vorherr­schen, ist diese Heizungsform ideal. Im Zuge der Wärme­wende und der Anfor­de­rungen des Gebäu­de­en­er­gie­ge­setzes GEG ist aber auch hier tenden­ziell mit ener­ge­ti­schen Sanie­rungen zu rechnen: Das heißt: Die Abnah­me­mengen werden sinken, die Wirt­schaft­lichkeit der Netz, …


Gekürzt. Geschrieben für neue energie, Ausgabe 7/​2023. Die voll­stänige Fassung ist nur dort zu lesen.

Frank Urbansky

Freier Jour­na­list und Fach­au­tor, unter anderem für die Fach­ma­ga­zine und Portale Brenn­stoff­spie­gel, Uniti; DW Die Woh­nungs­wirt­schaft und Immo­bi­li­en­wirt­schaft; Haufe-Lexware; Energie&Management; IVV, Huss Medien; Motor­tech­ni­sche Zeit­schrift und Sprin­ger­Pro­fes­sio­nal; Sprin­ger Fachverlag; SHK Profi und tab, Bau­ver­lag; stadt+werk, k21

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