Die Wärmewende macht auch vor der Fernwärme nicht halt. Hier muss sich jede Kommune, die ein Netz besitzt, folgende Frage stellen: Können die hohen Vorlauftemperaturen von bis zu 120 °C mit dekarbonisierten Technologien gehalten werden? Oder ist es besser, auf Niedertemperaturnetze umzusteigen? Schließlich soll das lukrative Geschäft mit der Wärmeversorgung, bei vielen Stadtwerken die wichtigste Erlösquelle, auch in Zukunft erhalten bleiben.
Die Zukunft der Wärmeversorgung liegt laut einer Studie der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) „Weiterentwicklung, modellhafte Anwendung und Verbreitung der Energieanalyse aus dem Verbrauch“ (von 2022) in Wärmepumpen und niedertemperaturigen Wärmenetzen. Andere Heizsysteme wie Öl- und Gasbrennwertkessel, Blockheizkraftwerke, Biomassekessel oder Solarthermie haben in dieser Vision keinen Platz mehr.
Die Grundlage für diese Einschätzung bildet der aktuelle rechtliche Rahmen und dessen Verschärfung in naher Zukunft, etwa die Pflicht zum KfW-40-Standard im Neubau und zum KfW-55-Standard im Bestand ab 2023, sowie eine Pflicht zur Einkopplung erneuerbarer Energien ab 2024 und ein absehbares Verbot des Einbaus von Gasgeräten. …
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